Mit einer Frittenbude hat das „MannekenFrit“ am Grenzübergang Köpfchen wenig zu tun. Zwar spielen hier die zweimal in Rinderfett goldbraun frittierten Kartoffelstäbchen eine wesentliche Rolle, doch würde man dem Betreiber Yannic Maraite sicherlich unrecht tun, wenn man sein Lokal in Hauset auf den Begriff „Fritüre“ reduzieren würde.
Die Frische, die Regionalität, die Qualität der Produkte sowie die schicke Deko machen aus dem „MannekenFrit“ zweifelohne eine „Fritüre de luxe“. Schon der Blick in die Karte verdeutlicht, dass hinter alledem ein Konzept steckt, das das Lokal von jeder x-beliebigen Frittenbude unterscheidet. „Bei uns gibt es keine Fritten. Bei uns gibt es gute Fritten! Eben echte belgische Fritten, die ihrem Namen alle Ehre machen“, verdeutlicht der Eigentümer in der sehens- und lesenswerten Speisekarte die Philosophie des Hauses. Die Fritten, die täglich vor Ort frisch geschält werden und dann zunächst in 160 Grad und anschließend in 180 Grad heißem Fett frittiert werden, sind das Herzstück, aber beileibe nichts alles.
Längst hat sich dies- und jenseits der Grenze herumgsprochen, dass es sich am Grenzübergang vorzüglich speisen lässt. Bei unserem Besuch am frühen Samstagabend war jeder Tisch besetzt, wir bekamen daher einen Hochtisch zugewiesen. Ein Dutzend Personen musste hingegen während unseres einstündigen Aufenthalts mit leerem Magen wieder das Lokal verlassen, da die Nachfrage an Plätzen das Angebot deutlich überstieg. Ein gutes Zeichen.
Käse- und Garnelenkroketten (9,90 Euro) sowie Carpaccio (13,90 Euro) werden als Vorspeisen angeboten, und auch bei den Salaten werden hochwertige Produkte (Hähchnenbrustfilet, Steak-Streifen, Black Tiger Riesengarnelen und Pata-Negra-Schinken) eingesetzt, die die Preiskalkulation (18 bis 25 Euro) erklären. Natürlich gibt es auch Beilagensalate in verschiedenen Größenordnungen (4,50 bis 8,50 Euro) mit unterschiedlichen Dressings.
Auf der Karte ist standesgemäßg Fleisch Trumpf: von den Boulettes Liégeoises (15 Euro) bis hin zum Rinderfilet (31 Euro). Wir entschieden uns aber für einen Klassiker, die hauseigene Currywurst „Manneken“ (11,90 Euro/siehe Titelfoto), die mit frischen Zwiebeln, Röstzwiebeln, einer scharfen Sauce und Parmesan gereicht wird. 170 Gramm und frisch vom Metzger. Lecker. Eine ganze Seite in der Karte wird diversen Burger-Kreationen gewidmet, die bei 12,90 Euro starten.
Typisch belgisch ist auch die Bierauswahl – 24 verschiedene Brauereierzeugnisse stehen zur Auswahl -, die zahlreichen kalten und warmen Saucen sowie die Snacks (sei es die Frikadellenwurst oder die Viandelle). Untypisch ist die hochwertige (Schaum-)Weinkarte, die aber auch ihren Preis hat. Fans von großartigem Champagner (Ruinart, Dom Pérignon, Roederer, Krug,..) kommen genau so auf ihre Kosten wie Weinliebhaber mit Tropfen von Molitor, Wittmann, Lageder, Hirtzberger, Ott, Isole e Olena oder Guigal. Ohnehin sind die Getränkepreise nicht ohne: Eine Liter-Flasche-Sprudelwasser kostet 7,90 Euro, der offene Weißwein (125 cl) 4,70 Euro, der Rotwein 4,50 Euro. Die preiswerteste Weinflasche ist mit 26 Euro veranschlagt, der Großteile der Weine liegt über 35 Euro. Mehr Auswahl im niedrigeren Preissegment würde die Genussfreude sicherlich noch bei dem einen oder anderen Gast steigern.
Der Ein-Mann-Service hatte trotz des Trubels die Situation im Griff und bediente sowohl freundlich als auch zügig. Ein Tipp ist übrigens die Terrasse, von der die Gäste einen Blick ins Grüne genießen und in Lounge-Möbel entspannen können. (hegen)
MannekenFrit, Aachener Straße 267, Hauset – Telefon: 087 78 64 66
Ruhetag: montags
Öffnungszeiten: dienstags bis donnerstags sowie sonntags von 12 bis 21 Uhr, freitags und samstags von 12 bis 22 Uhr
www.mannekenfrit.be