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Francine Wickler und ihre Olympiade-Bilanz

2.000 Kochprofis aus 59 Ländern nahmen Ende Oktober an der Olympiade der Köche in Erfurt teil. Mit dabei war auch Francine Wickler vom Restaurant „Le Jardin“ in Oudler, die eine Bronzemedaille mit nach Hause bringen konnte. Der nach Kanada ausgewanderte Ostbelgier Edi Colonerus hatte ihr eine „Wildcard“ für sein Team verschafft. Die Olympiade der Köche wird alle vier Jahre ausgetragen und gilt als größter internationaler Kochwettbewerb.

Francine Wickler, wie haben Sie die Teilnahme an diesem Wettbewerb erlebt?

Für mich war es ja eine Premiere – und die wird unvergesslich bleiben. Denn es war nicht nur eine gastronomische Herausforderung, sondern vor allem auch ein wertvolles menschliches Erlebnis. Immerhin ist die Erfahrung, in einem solchen Team zu arbeiten, eine völlig andere als im eigenen Restaurant.

Was hatte diese Art des Kochens überhaupt mit Ihrem beruflichen Alltag zu tun?

Einerseits viel, andererseits wenig… Ohne die langjährige Erfahrung in meinem beruflichen Alltag hätte ich diese Herausforderung überhaupt nicht angehen können. Zugleich aber war es eben nicht das, was ich in „Le Jardin“ Tag für Tag auf den Teller bringe, sondern vor allem ein Kochspektakel, eine Art Kunstausstellung von kalten Gerichten.

Präzisionsarbeit war von Francine Wickler gefragt. Foto: David Hagemann

Präzisionsarbeit war von Francine Wickler gefragt. Fotos: David Hagemann

 

Was bedeutet Ihnen der Gewinn der Bronzemedaille?

Dass wir es in Erfurt aufs Podium schafften, ist für mich zugleich eine Genugtuung und eine Ehre. Zumal es im Vorfeld schwierig war, unsere Erwartungen oder Ambitionen überhaupt einordnen zu können. Sicherlich hofft jede(r) im Stillen, bei einem solch renommierten Wettbewerb möglichst weit vorne zu landen. Aber, wie gesagt, das ist schwer einzuschätzen, da die Veranstaltung und somit auch der Kontext für mich ja völliges Neuland waren.

Was haben Sie für Ihre weitere Berufslaufbahn mitgenommen?

Tief geprägt haben mir die Fertigkeiten der erfahrenen Köche, aber vielleicht noch mehr ihre kulinarische Begeisterung, die bei ihnen im Laufe der Jahre offenbar nie nachgelassen hat. Ein wichtiger Mehrwert war für mich ebenfalls die harmonische Zusammenarbeit im Team. Jedenfalls werde ich von den Eindrücken und Erfahrungen bei dieser Olympiade noch lange zehren.

War die Teilnahme eine einmalige Angelegenheit oder wollen Sie künftig häufiger an Wettbewerben teilnehmen?

Nein, eine solche Teilnahme muss nicht einmalig bleiben. Selbst wenn die Tage in Erfurt schon recht anstrengend waren und mir wie allen andern im Team viel Energie und Konzentration abverlangt haben. Jedoch liegt es, zumindest mit Blick auf die Olympiade und auf das dortige Reglement, nicht an mir. Grundsätzlich darf ich aber sagen, dass ich mich einer erneuten Herausforderung  dieser Art bestimmt nicht verschließen werde. (hegen)

Francine Wickler vom Restaurant "Le Jardin" in Oudler kehrte zufrieden aus Erfurt zurück.

Francine Wickler vom Restaurant „Le Jardin“ in Oudler kehrte zufrieden aus Erfurt zurück.

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