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Kaum gute Noten: Warum Smoothies kein frisches Obst ersetzen

Eine leckere, gesunde Portion Obst für unterwegs: Das versprechen Hersteller von Smoothies. Die Stiftung Warentest hat für ihre Zeitschrift «test» (Ausgabe 3/2021) insgesamt 25 Smoothies unter die Lupe genommen – und nur sechs davon schnitten mit den Noten «sehr gut» oder «gut» ab. Die wichtigsten Fragen zum Testergebnis.

Was hat die Stiftung getestet – und mit welchem Ergebnis?

Getestet wurden unter anderem Aussehen, Geruch, Geschmack und Konsistenz der Smoothies, aber auch Zuckergehalt, Qualität sowie die Korrektheit der Angaben auf der Verpackung. Testsieger mit der Note Eins wurden dabei der «All in Fruits Fresh»-Smoothie von Edeka und der «Green Smoothie No. 1» von True Fruits. Beiden Produkten wurde ein frischer und aromatischer Geruch wie auch Geschmack attestiert. Vier weitere Produkte schnitten mit «gut» ab, die meisten getesteten Smoothies seien aber mittelprächtig, lautet das Warentest-Urteil. Und sechs Smoothies wurden nur mit der Note «ausreichend» bewertet.

Was ist in einem Smoothie drin?

Im Gegensatz zu herkömmlichen Fruchtsäften, die aus dem gepressten Saft einer Frucht bestehen, wird bei Smoothies die ganze Frucht bis auf Schale und Kerne verarbeitet, erklärt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE). Basis ist dabei ein Fruchtmark oder Fruchtpüree, welches je nach Rezept mit Säften gemischt wird. Aber auch Gemüse, Joghurt, Schokolade oder grüner Tee können beigefügt werden. Laut der Stiftung Warentest ist Verbrauchern besonders wichtig, dass ein Smoothie hauptsächlich aus eben jenen Zutaten besteht, die vorne auf der Verpackung zu sehen sind. Auf sieben der getesteten Produkte traf das nicht zu. In einem Negativbeispiel mit der Angabe «Smoothie mit Heidelbeere und Aronia» auf dem Frontetikett kamen nur zwölf Prozent der Zutaten aus den genannten Früchten, berichten die Warentester.

Wie viel Zucker enthalten Smoothies?

Laut dem «test»-Bericht trinkt fast jeder Zweite einen Smoothie, um seiner Gesundheit etwas Gutes zu tun. Aber Vorsicht – denn das geht aufs Zuckerkonto. «Sobald die zelluläre Matrix eines Lebensmittels aufgebrochen ist, zählen alle darin enthaltenen Zucker als freie Zucker. Hierzu gehören Smoothies, Säfte, Pürees, Mark und Pulver» erklärt Bernhard Watzl, Vizepräsident der DGE, in der «test»-Ausgabe. Bei Früchten im Stück sei dies dagegen nicht der Fall. So waren laut Stiftung Warentest rund 13 bis 38 Gramm Zucker pro Smoothie-Flasche oder -Karton enthalten. Laut der DGE und der Weltgesundheitsorganisation WHO sollten aber höchstens zehn Prozent der täglichen Energiezufuhr aus freiem Zucker bestehen. Bei 2000 Kilokalorien pro Tag wären das maximal 50 Gramm Zucker – und die hat man somit schnell erreicht.

Lieber frisches Obst oder doch ein Smoothie?

In vielen im Handel erhältlichen Smoothies wird kaum die Fruchtschale verarbeitet, deshalb enthalten sie weniger Ballaststoffe, erklären die Tester. Auch sekundäre Pflanzenstoffe sitzen vor allem nah an der Schale. Vitamine hingegen bringen auch Smoothies aus dem Supermarkt mit. Von den getesteten Smoothies enthielten jene mit Acerola, Kiwi, Grünkohl, Erdbeere oder Schwarzer Johannisbeere das meiste Vitamin C. Wer zu Hause Smoothies selbst zubereitet, kann auf solche Zutaten besonders achten und sollte am besten alle Fruchtbestandteile in den Mixer geben. Insgesamt stechen frische Früchte aber die Smoothies ganz klar aus, lautet das Urteil der Warentester. (dpa/Foto: Jörg Förster/Stiftung Warentest/dpa-tmn)

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