Ein französischer Spitzenkoch ist im Streit mit dem Michelin-Gastronomieführer um die Bewertung seines Toprestaurants vor Gericht gescheitert. Ein Gericht in Nanterre kam zu der Auffassung, dass Sternekoch Marc Veyrat nicht nachweisen konnte, dass ihm durch die Herabstufung seines Restaurants ein Schaden entstanden sei, wie die französische Nachrichtenagentur AFP berichtete.
Die Feinschmecker-Bibel hatte zu Jahresbeginn dem «Maison des Bois» in Manigod bei Annecy die Bestnote von drei Sternen entzogen. Der für seinen breitkrempigen schwarzen Hut bekannte «Bauern-Koch» Veyrat hat seitdem zwei Sterne. Veyrat hatte dem Michelin-Gastronomieführer vorgeworfen, mit der Herabstufung einen Fehler gemacht zu haben und den Rechtsweg eingeschlagen.
Veyrat wollte die genauen Gründe für den Entzug des Sterns wissen. So verlangte der Spitzenkoch, dass die Testprotokolle offengelegt werden. Außerdem hatte er einen symbolischen Euro Schadenersatz gefordert. Dem kam das Gericht nun nicht nach. «Kein Student würde sich mit einer Benotung einverstanden erklären, wenn er nicht die Benotungskriterien und die Punkteskala kennt. Dasselbe gilt für Chefkoch Marc Veyrat», hieß es in einer Reaktion von Veyrats Anwalt auf die Entscheidung.
Nach Veyrats Darstellung waren die Michelin-Kritiker der Ansicht, dass in dem Restaurant angeblich ein Soufflé mit englischem Cheddar-Käse zubereitet worden war – und nicht mit traditionellen französischen Sorten. «Er kann nun nur weiterhin glauben, dass das Restaurant „Maison des Bois“ Opfer einer Fehleinschätzung durch die Inspektoren war, die unter anderem ein komplexes Rezept auf der Grundlage von Savoyard-Produkten mit einer einfachen Scheibe Cheddar-Käse verwechselt haben.»
Michelin hatte damals betont: «Wir möchten daran erinnern, dass unsere vorrangige Aufgabe darin besteht, die Verbraucher zu informieren – das hat uns dazu veranlasst, unsere Empfehlung zu ändern.» (dpFoto: Michel Euler/AP/dpa)