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Die ostbelgischen Restaurants im Guide Michelin – eine Übersicht

Das Herz der hiesigen Spitzengastronomie schlägt zweifelsohne im Süden Ostbelgiens. Über dieser Region lässt der Guide Michelin weiter drei Sterne funkeln. Zwei von ihnen strahlen mit den Restaurants Zur Post und dem Quadras über St.Vith, einer mit der Menuiserie über Champagne, nur einen Steinwurf von Weywertz entfernt.

Zur Post hat seit 1977 (mindestens) einen Stern.

Seit 1977 ist die Post mit (mindestens) einem Stern vertreten und damit selbst auf nationaler Ebene ein echter Klassiker. „Seine Klasse demonstriert Zur Post mit einem hochprofessionellen Service und einem modernen Komfort. Nichts bleibt hier dem Zufall überlassen. Eric Pankert ist die treibende Kraft hinter dieser Philosophie“, schreibt der Michelin-Inspektor, der an der Hauptstraße vorstellig geworden war. Dieser hebt außerdem die Weinauswahl und das Ambiente hervor (siehe Übersicht anbei). In der unweit entfernten Malmedyer Straße ist Ricarda Grommes in den letzten Jahren zu einer Mitbewerberin auf Augenhöhe geworden. Der Michelin bezeichnet sie in seiner Kurzkritik als aufsteigenden Stern in der belgischen Gastronomie. „Schon die Amuse bouche spiegeln ihre Kreativität wider. Sie bewegt sich problemlos zwischen französischer Tradition und orientalischer Präzision. Hier gibt es sowohl regionale Produkte als auch exotische Spezialitäten. Dieses Zusammenspiel gelingt Chefin Grommes, deren Küche eine feminine Eleganz ausstrahlt.“ Mit dem Restaurant Pip-Magraff bilden die Sternehäuser ein St.Vither Trio in der jüngsten Ausgabe.

Noch lange nicht qualitativ, aber zumindest quantitativ hat Eupen inzwischen nachgezogen. Nach dem Arti’Choc (früher Vier Jahreszeiten) und La Bottega kommen die beiden einzigen ostbelgischen Neueinsteiger in diesem Jahr aus Eupen: Sowohl das Couleur Rouge (Foto oben, Thi Kim Bon LE ) als auch das Antoine werden erstmals im Guide Michelin gelistet. Über das Couleur Rouge in den ehemaligen Delcoeur-Räumlichkeiten in der Gospertstraße schreibt der Führer: „Asiatische Finessen, die den französischen Gerichten einen angenehmen Fusionsanstrich geben. Lassen Sie auf alle Fälle Platz für Käse, denn das vollständige belgische Angebot ist absolut bemerkenswert.“ Ähnlich schwärmen die Inspektoren vom Antoine, das schon bei der Präsentation des Gault&Millau vor wenigen Wochen für Furore gesorgt hatte. „Lisas ehemaliges Elternhaus ist nach wie vor gefüllt mit Wärme und häuslicher Geselligkeit. Heute ist es ein wunderbares Restaurant, wo sie hervorragende deutsche Weine empfiehlt. Mirko bearbeitet regionale Produkte und gibt ihnen einen persönlichen Touch und das mit modernen Techniken.“

Beliebt ist bei den Gastronomen die Auszeichnung „Bib Gourmand“, die für Restaurants vergeben wird, die ein Drei-Gang-Menü für maximal 39 Euro anbieten und die für ein außergewöhnlich gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bekannt sind. In Ostbelgien sind dies seit Jahren das Arti’Choc in der Eupener Unterstadt sowie das Sel et Poivre in Eynatten. Sie verteidigten die Auszeichnung ein weiteres Mal. In der Provinz Lüttich wurden lediglich das Robertissimo (Embourg) und Le Coin des Saveurs (Verviers) neu in diese Kategorie aufgenommen. Seit einigen Jahren gibt der Michelin auch eine gesonderte Ausgabe für die „Bib Gourmand“-Häuser heraus.

Doch der Guide Michelin passt sich der Zeit an und führt den Nutzer durch Sonderkategorien in einem Zusatzteil ans gewünschte Ziel. Das Arti’Choc wird für seine sympathische Geselligkeit und das Sel et Poivre für seine Terrasse an exponierter Stelle gewürdigt.

Besonders gute Forellen gibt es in Malmedy in A la Truite Argentée und besonders romantische Tische im Du Moulin in Ligneuville sowie in der Post in St.Vith. Bei den Hotels gilt das Hotel des Bains in Robertville als romantisch und der Bütgenbacher Hof ist mit einem besonders schönen Wellnessbereich ausgestattet. „Die Auswahl zeigt den Reichtum der kulinarischen Szenen in Belgien und Luxemburg, die ein breites Spektrum an Küchentypen abdecken. Sie zeichnen sich auch durch eine ganze Generation von Köchen aus, die dank ihrer Kreativität und ihres Talents ein ausgewogenes Verhältnis zwischen dem Respekt vor dem Produkt und den reichen Aromen erreichen“, betonte Michelin-Direktor Gwendal Poullennec. Diese Analyse für das Land trifft, wenn auch nicht expliziert, auf den Osten des Landes zu. (hegen/Foto: David Hagemann)

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