Gourmet Tipps & Tricks

Wie ein Regenbogen: So wird der Kuchen kunterbunt

Ob Kuchen oder Torten – manche Backwerke erinnern eher an kleine Kunstwerke. Was nicht zuletzt an ihrem farbenfrohen Aussehen liegt. Blau, gelb, grün, orange, rot: In allen möglichen Tönen lassen sich Rührteig, Buttercreme oder Fondant einfärben. Und zusätzlich auch noch mit bunten Zuckerstreuseln oder vielfarbigen Schokolinsen dekorieren. Selbst ein Zuckerguss muss nicht unbedingt immer weiß sein.

«Zum Einfärben eines Zuckergusses eignen sich sowohl Pulver- als auch Flüssigfarben», sagt die Backbuch-Autorin Katharina Felbermeir. Felbermeirs Grundrezept für Zuckerguss: Puderzucker und Wasser oder Zitronensaft verrühren. Wichtig: «Flüssigkeit nur nach und nach zugeben», sagt sie.

Soll der Guss nun farbig werden, kann es bei flüssiger Lebensmittelfarbe passieren, dass die Konsistenz zu dünn wird. «In dem Fall dann etwas Puderzucker nachgeben», empfiehlt Felbermeir.

Zuckerguss für Schriftzüge besser nicht zu dünn

Ihr Tipp: Wer mit Zuckerguss Schriftzüge oder Ornamente aufspritzen oder Dekorelemente wie etwa Blüten oder Figuren anbringen will, sollte für eine etwas dickere Konsistenz sorgen – indem man Puderzucker und Flüssigkeit im Verhältnis 200 Gramm zu 2 Esslöffeln Flüssigkeit mischt.

Auch Pulverfarben sind beim Backen ideal. «Sie enthalten entweder Farbstoffe oder bestehen aus sogenannten färbenden Lebensmitteln, das heißt, es sind natürliche Farben aus Pflanzen», erläutert Katharina Kaiser vom RUF Lebensmittelwerk.

So kann nach ihren Angaben Rettich für ein leuchtendes Pink, Spirulina für ein sattes Blau sorgen. Durch die Kombination von Färberdistel und Spirulina entsteht ein natürlicher Grünton. Pulverfarben sind im Lebensmittelhandel erhältlich.

Gelfarben sind leichter zu dosieren

Eine Alternative zum Pulver sind Gelfarben. «Mit ihnen können Cremes, Glasuren, Sahne, Füllungen, Fondant und auch Marzipan auf natürlichem Weg kunterbunt eingefärbt werden», so Kaiser. Im Unterschied zu Pulverfarben enthalten Gelfarben meist keine färbenden Lebensmittel, sondern (natürliche) Farbstoffe. «Sie sind leicht zu dosieren und backstabil», so Kaiser.

Auch die klassische Philadelphiatorte gelingt farbenfroh. Dazu wird die Frischkäsemasse geteilt und in verschiedene Farben eingefärbt. Foto: RUF Lebensmittelwerk KG/dpa-tmn

Daher eignen sie sich vor allem dazu, Teige einzufärben. Bei der Regenbogentorte etwa werden zum Beispiel mehrere Böden mit verschiedenen Farben eingefärbt, geschichtet und mit einer Creme gefüllt. «Ein solcher Kuchen ist vor allem auf Kindergeburtstagen oft der Hit», erklärt Kaiser.

Durch Backen wird Rührteigfarbe intensiver

Wichtig beim Färben des jeweiligen Teigs: Farben unbedingt sparsam verwenden. «Durchs Backen intensiviert sich oft die Farbe zum Beispiel eines Rührteiges», erklärt Felbermeir. Ihr Tipp: Wer einen Rührteig zubereitet und ihn einfärben möchte, sollte die jeweilige Farbe nicht unmittelbar in die Masse geben, sondern sie in einer Extra-Schüssel mit den flüssigen Zutaten – etwa Milch – verrühren und dann erst in den Teig geben.

«Auf diese Weise verteilt sich die Farbe gleichmäßiger durch die Masse», so Felbermeir. Geht es darum, dass zum Beispiel Buttercreme anders als weiß aussehen soll, sollte man erst in einer kleinen Schüssel Pulverfarbe mit etwas heißem Wasser anrühren und die so entstandene Flüssigkeit dann unter die Creme heben. «Dabei immer die Dosierempfehlung des Herstellers beachten», sagt Kaiser.

Farbe bei Fondant mit Zahnstocher auftragen

Und was gilt bei weißem Fondant? Auch er lässt sich problemlos einfärben. «Am besten eignen sich hierfür Gelfarben», erklärt Felbermeir. Der jeweilige Ton wird mithilfe eines Zahnstochers mittig auf das Fondant-Stück aufgetragen. Anschließend ist der Fondant solange zu kneten, bis dass die Farbe sich gleichmäßig verteilt hat.

«Unbedingt mit der Menge der Gelfarbe sparsam umgehen, da die Färbung schnell intensiv wird», so Felbermeir. «Nachdosieren kann man gegebenenfalls immer noch». Ebenfalls wichtig: Beim Einkneten sollte man Einmal-Handschuhe tragen, damit keine Farbe an den Handflächen zurückbleibt.

Candy Melts werden wie Kuvertüre aufgetragen

Mit Candy Melts beziehungsweise Color oder Deco Melts werden Backwerke ebenfalls bunt. Solche Produkte in Form von kleinen Talern bestehen hauptsächlich aus einer Fettglasur und (natürlichen) Farbstoffen oder färbenden Lebensmitteln. «Teils sind sie aromatisiert», sagt Kaiser.

So gibt es etwa rosa Chips, die einen Erdbeergeschmack haben. Hobbybäcker schmelzen Candy Melts im Wasserbad oder in der Mikrowelle und verwenden sie danach wie Kuvertüre. Weil sie sich sehr gut portionieren lassen, eignen sie sich zum Beispiel für das Überziehen von Cake Pops. «Aber auch für bunte Muffins oder Cupcakes sind sie ideal», so Felbermeir.

Taler in der Mikrowelle in Intervallen schmelzen

Beim Schmelzen von Candy Melts gilt: Die Masse regelmäßig umrühren, damit sie nicht klumpt. Wer sich für die Mikrowelle entscheidet, sollte sie dort nicht zu lange lassen, da die Candy Melts ansonsten anbrennen können.

Ideal ist es, sie bei vergleichsweise niedrigen Mikrowellen-Temperaturen in Intervallen von etwa 30 Sekunden schmelzen zu lassen. Nach 30 Sekunden herausnehmen, die Masse umrühren und gegebenenfalls ein weiteres Mal für 30 Sekunden in die Mikrowelle.

Wem die Masse schließlich zu dickflüssig erscheint, kann etwas Kokosfett hinzugeben. «Im Ergebnis bekommen Cake Pops, Muffins oder Cupcakes einen besonders glänzenden Überzug», so Felbermeir. (dpa/Foto: Franziska Gabbert/dpa-tmn)

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