Gourmet Tipps & Tricks

Rote Früchtchen: Mit einem Champagner-Süppchen in die Erdbeerzeit

Endlich wieder Erdbeerzeit. Sobald die roten Früchte die Marktstände und Obstregale erobern, landen sie wohl in jeder Küche. So lecker die Beeren pur schmecken: Es gibt kreative Ideen, mit denen Erdbeeren mal ganz anders auf den Tisch kommen.

Christin Geweke zeigt in ihrem Buch «I love Berries» zum Beispiel, wie eine süße Erdbeersuppe gelingt. So exotisch das klingt, so unkompliziert ist die Zubereitung: Zunächst werden die Beeren verlesen, gewaschen und trockengeputzt, anschließend mit Puderzucker und Champagner oder Sekt püriert und durch ein feines Sieb gestrichen. «In erster Linie handelt es sich dabei um ein Dessert», sagt die Autorin. «Aber an heißen Tagen eignet sich die Erdbeersuppe ebenso gut als leichter, extravaganter süßer Hauptgang.»

Vervollständigt wird die Suppe im Rezept durch Joghurt-Kräuter-Nocken aus Joghurt, Gelatine, Puderzucker, Sahne, Limette sowie Basilikum, Minze und Zitronenmelisse. «Durch die verschiedenen Kräuter und die Limette schmeckt die Suppe wunderbar erfrischend», sagt Christin Geweke.

Ziegenkäse-Erdbeer-Bällchen am Spieß

Fruchtige Spieße: Dazu steckt man Frischkäsebällchen zwischen Erdbeerhälften auf Zahnstocher. Foto: Wolfgang Schardt/Gräfe und Unzer/dpa-tmn

Wer eine Idee fürs Vorspeisen-Büffet, den Sekt-Empfang oder einen fruchtigen Snack zwischendurch sucht, kann Erdbeeren mit Ziegenfrischkäse servieren, die Martin Kintrup in seinem Buch «Antipasti und Tapas» präsentiert. Für die fruchtigen Spieße werden zunächst Kugeln aus Frischkäse und grünem Pfeffer geformt, die man im Anschluss mit fein gehackten Kräutern wie Basilikum und Zitronenmelisse paniert.

Diese Kugeln drückt man nun zwischen zwei zuvor vorbereitete Erdbeerhälften, am Ende wird alles auf Zahnstocher gesteckt ─ fertig ist ein sommerlicher Hingucker, der weder aufwendige Vorbereitung noch Sternekoch-Qualitäten erfordert.

Worauf es bei Auswahl und Lagerung ankommt

Nicht nur für dieses Rezept ist es wichtig, beim Einkauf der Erdbeeren ein paar Dinge zu beachten: «Damit sie wirklich aromatisch und frisch auf den Tisch kommen, empfehle ich, Erdbeeren nur saisonal und möglichst regional zu kaufen», sagt Martin Kintrup. Das könne auf dem Wochenmarkt, direkt bei Erzeugern zum Selberpflücken oder in einem gut sortierten Supermarkt sein. Die Haupterntezeit liegt im Juni, sie beginnt aber oft schon Mitte Mai und zieht sich bis in den Juli hinein.

Auch die Lagerung kann entscheidend sein, damit sich die süßen Früchte lange halten: «Wenn sie am selben Tag verwendet werden sollen, lagern Erdbeeren am besten bei Zimmertemperatur», sagt Kintrup. «Im Frischefach des Kühlschranks halten sie sich zwei bis drei Tage.»

Erdbeeren können schnell schimmeln, vor allem an Druckstellen. Auch die Lagerung in Plastikschalen ist nicht zu empfehlen, da sich dort Kondenswasser bilden kann, was Schimmelbildung fördert. Besser sei es, Erdbeeren kühl und luftig zu lagern, empfiehlt Kintrup. «Zum Beispiel in atmungsaktiven Holzspankörbchen, wie man sie auf dem Erdbeerfeld bekommt.»

Erdbeer-Scones: Zum Frühstück oder am Nachmittag

Christin Geweke rät ebenfalls, beim Erdbeerkauf genau hinzusehen: «Verlass dich auf deine Augen und die Nase», sagt sie. «Die Früchte sollten eine schöne leuchtend dunkelrote Farbe haben und aromatisch duften.» Wer solche Beeren bekommen hat, könnte damit auch Christin Gewekes Rezept für Erdbeer-Scones mit gerösteten Pinienkernen testen.

«Scones sind nicht nur wahnsinnig lecker, sie lassen sich auch auf die Schnelle zubereiten und backen», sagt die Autorin. «Dazu braucht man nur wenige Zutaten, die man in der Regel sowieso zuhause hat.» Die nicht zu süßen Scones eignen sich zum Frühstück oder auch als Kuchenalternative zum Nachmittagskaffee.

Der Teig besteht aus Mehl, Backpulver, Zucker, kalter Butter, Ei, Milch, hinein kommen geröstete Pinienkerne, Erdbeerstücke und Zitronenabrieb. «Die Herausforderung bei den Erdbeer-Scones besteht darin, die klein geschnittenen Früchte einzuarbeiten, ohne dass sie matschig werden und der Teig zu feucht wird», sagt Christin Geweke. «Deshalb die Beerenstückchen ganz am Schluss besonders behutsam untermengen und keinesfalls mehr kneten.»

Bei Erzeugern durch die Sorten probieren

Auch wenn es beim Einkauf oft so scheint: Erdbeeren sind nicht gleich Erdbeeren. «Es gibt unzählige Erdbeersorten, aber im Gegensatz zu anderem Obst keine Auszeichnungspflicht», sagt die Expertin. Im Supermarkt erfährt man meist nicht, um welche Sorte es sich handelt. «Meist werden hier nur die Sorten angeboten, die möglichst lange haltbar sind. Das Problem: Ihnen fehlt es oft an Geschmack.»

Wer genau wissen möchte, um welche Beeren es sich handelt ─ und wie gut sie schmecken ─ der sollte Christin Geweke zufolge auf Erkundungstour gehen: «Es lohnt sich, den Erzeugern selbst auf den Zahn zu fühlen und sich am besten vor Ort durch die Auswahl zu probieren.» (dpa/Foto: Frauke Antholz/Hölker Verlag/dpa-tmn)

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