Mahlzeit (8/“9Restaurant“): Das „9“ unweit der Sprachgrenze

Wer Eupen über die Regionalstraße in Richtung Verviers verlässt, erreicht kurz vor der Kreuzung in Baelen in einem kaum auffallenden Gebäude auf der rechten Straßenseite das „9Restaurant“. Die 9 wurde bei der Eröffnung im Jahre 2011 gewählt, weil die Postadresse „Route d’Eupen 9“  lautet. Dany Meergans und Vanessa Lavalle erfüllten sich seinerzeit mit dem Umbau des ehemaligen Bauernhofes den Traum von der Selbstständigkeit, nachdem der Hausherr zuvor u. a.  im „Grill de la Clouse“ in Aubel über viele Jahre hinweg Erfahrungen im Horeca-Sektor gesammelt hatte.

Der Speisesaal befindet sich auf zwei Ebenen, inmitten der unteren ist die Theke angesiedelt, sozusagen die Schaltzentrale für den Service. Die Gäste, die dort sitzen, erhaschen auch einen Blick auf die Küche, wo die Tellerkreationen erschaffen werden, die zwischen Brasserie und anspruchsvollerer Gastronomie anzusiedeln sind. Das dreigängige Menü ist mit 37 Euro veranschlagt und damit genau in der Preiskalkulation, die der Guide Michelin voraussetzt, um mit einem „Bib Gourmand“ für ein ausgesprochen gutes Preisleistungsverhältnis ausgezeichnet zu werden.

Dieses beliebte Label hat das „Neuf“, wie das Haus gemeinhin genannt wird, noch nicht ergattert, doch eilt dem Restaurant dennoch der Ruf voraus, eine gute Küche zu einem fairen Preis zu bieten. Wir waren kürzlich vor Ort und entschieden uns für das Drei-Gang-Menü, das sowohl bei den Vorpeisen als auch bei den Hauptgerichten drei Alternativen bot, bevor die Wahl zwischen Dessert oder Käse getroffen werden musste.

Wir optierten für zwei Zubereitungen von Foie gras, einmal als Crème brûlée und als Terrine, und dann für ein Rinderfilet mit einer Sauce béarnaise mit Salat und hausgemachten Fritten. Der Küchenchef versteht sein Handwerk, keine Frage. Das Ganze war vom Garpunkt perfekt, handwerklich einwandfrei zubereitet und schnörkellos präsentiert. Auch die anschließende Käseplatte war sehr klassisch gehalten. Wer sich sein Essen von der Karte selbst zusammenstellen möchte, dem standen acht Vorspeisen (bis 18 Euro) und sieben Hauptgänge (bis 26 Euro) zur Auswahl.

Die Weinkarte ist im Laufe der Jahre deutlich ausgebaut worden und bietet dank der Zusammenarbeit mit jungen Weinhändlern selbst für eingefleischte Weinliebhaber die eine oder andere Entdeckung. Leider lernten wir bei unseren Besuch weder Chef noch Chefin an unserem Tisch kennen, obschon der Andrang sich an diesem Freitagmittag in Grenzen hielt.

Fazit: Das „9Restaurant“ bietet eine ansprechende Küche bei einem überschaubaren finanziellen Einsatz für den Gast und dies nur einen Steinwurf von der Sprachgrenze am Garnstock entfernt. Da das Haus sonntags durchgehend geöffnet ist, lässt sich dort auch ein späteres Mittagessen einlegen.  (hegen)

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