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Mahlzeit (12/Restaurant Visé): Mit besonderer Empfehlung für Weinliebhaber

Wer kennt es nicht? Wohl fast jeder, der in Ostbelgien ein Faible für guten Wein und leckeres Essen hat, hat in den letzten dreieinhalb Jahrzehnten zumindest einmal ins Restaurant Visé gefunden. Seit 1981 ist die Familie mit ihrem Lokal im Schatten des Ambassador Hotels angesiedelt, und in dieser langen Zeit hat Bernd Visé zusammen mit seiner Frau Nathalie das Haus  zu einem echten Treffpunkt für Feinschmecker und Weinliebhaber geformt.

Während die Dame im Hintergrund die Geschicke in der Küche lenkt, ist Bernd/Bernard im Service das Gesicht und vor allem die Stimme des Hauses. In seinem Revier gibt der Chef, wie seine  Schürze („Call me chef“)  ihn ausweist, den Ton an, vor allem was die Getränkebegleitung angeht. Zwar verfügt das Restaurant über eine ausführliche Weinkarte, doch vertraut der Großteil der Kundschaft dem Wissen und dem Fingerspitzengefühl des ausgebildeten Sommeliers, um den richtigen Tropfen zum Essen zu kredenzen. 350 verschiedene Positionen hat er vorrätig, 18.000 Flaschen im Keller  liegen, ein echter Weinschatz, der viele Teile der Weinwelt abdeckt und der für jeden Geschmack und vor allem auch für jeden Geldbeutel das Passende bereit hält. Wem der Wein mundet, der kann aus der angegliederten Weinhandlung nach dem Essen gleich einen Karton mit nach Hause nehmen. Regelmäßig lädt der Patron auch zu Weinverkostungen ein.

Das Essen hat sich im Laufe der Jahre deutlich weiterenwickelt. Es ist vor allem eine ehrliche Küche, die Nathalie und Bernd Visé auftischen. Sie kommen ohne viel Chichi aus, auch wenn dem  Anrichten der Teller seit einiger Zeit mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird. Im Mittelpunkt steht die Produktqualität, die überzeugt, sei es bei unserer Vorspeise, ein Lachs, den sie aus Boirs bei Visé (L’artisan du saumon) beziehen, oder das Lamm, das man von einem Bio-Züchter aus den Ardennen erhält, und das mit einer Kräuterhülle serviert wird. Die Küchenleistung kennt seit jeher keine Schwankungen, sodass die meisten Stammgäste sind.

Spargelgericht dürfen in diesen Wochen auch nicht im Restaurant Visé fehlen. Fotos: Heinz Gensterblum

Spargelgerichte dürfen in diesen Wochen auch  im Restaurant Visé nicht fehlen. Fotos: Heinz Gensterblum

Das Haus bietet neben dem A-la-carte-Geschäft (Vorspeisen ab 15 Euro, Hauptgänge ab 20 Euro) verschiedene Menü-Formeln an, wovon der Lunch (nur montags, dienstags und freitags) mit 20 Euro unverschämt günstig ist. Dazu gehört neben den Amuse bouche eine Vorspeise,  ein Tagesgericht (wahlweise Fische oder Fleisch),  ein Glas Wein und auch ein Kaffee (mit Kuchen und einigen süßen Beilagen). Es gibt nicht viele Möglichkeiten in Ostbelgien, anderweitig zu diesem Preis und gleichzeitig auf diesem Niveau zu speisen. Das Marktmenü (zwei Gänge, Café Gourmand, zwei Gläser Wein) ist mit 40 Euro veranschlagt. Das große Menü (All in) für den besonderen Anlass oder den besonders großen Hunger kostet 90 Euro.

Die Karte ist saisonal ausgerichtet. Während derzeit der Spargel seinen Platz hat, hat das Restaurant Visé einen besonders guten Ruf für seine Muschelzubereitungen in der entsprechenden Saison und auch der Wildzeit wird am Zusammenfluss von Weser und Hill die gebührende Aufmerksamkeit gewidmet. Zu den Klassikeren gehören die hausgemachten Kroketten, das Rindertatar und die Fritten.

Vor einigen Jahren wurde das Restaurant einer Frischzellenkur unterzogen. Seitdem kann der Gast an wärmeren Tagen auf der windgeschützen Terrasse neben den Speisen und den Getränken den Ausblick auf die Weser genießen.

Fazit: Das Restaurant Visé ist insbesondere für jeden Weinliebhaber eine Fundgrube für neue Entdeckungen und höchsten Genuss und bietet eine belgisch-französische Küche, die kaum einen Wunsch offen lässt. (hegen)

Restaurant Visé, Haasstraße 63, 4700 Eupen – Tel.: 087/55.31.27 – Mail: ptnath@skynet.be – www.restaurant-vise.eu

Ruhetage: Mittwoch und Donnerstag

 

 

 

 

 

 

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