Gastro-News

„Le Gourmet“ (Bosten) wagt einen Neuanfang

Das Restaurant „Le Gourmet“ im Hotel Ambassador Bosten war über Jahrzehnte das führende Haus am Platz – und das soll es nach zuletzt schwankenden Küchenleistungen auch wieder werden. Daher haben die neuen Eigentümer Anfang November Alexander Braun als Restaurandirektor – in Neudeutsch: Food & Beverage Manager – verpflichtet. Der 33-jährige Eupener verantwortet nun das vollständige Ess- und Trinkangebot im Vier-Sterne-Hotel in der Eupener Unterstadt.

Braun, der seine Lehre im Hotel Bosten machte, anschließend in verschiedenen Sternehäusern arbeitete und dann das „Duo im Rotterwäldchen“ eröffnete, war von den Kritikern des Gault&Millau nach nur zwei Jahren Selbstständigkeit mit 15 von 20 möglichen Punkten gewürdigt worden. Er übernahm 2013 von Arthur Genten das Delcoeur und erlebte am neuen Standort in der Eupener Innenstadt Schiffbruch. Seit Ende 2015 war es ruhig um den Shooting-Star geworden. Zuletzt war er bei Horeca Gerkens, einem Spezialisten für Gastronomie und Großküchen, beschäftigt.

„Mit der ersten Resonanz sind wir sehr zufrieden. Der Aha-Effekt war riesig.“

„Das ist eine große Herausforderung, denn die Pläne der Eigentümer sind ehrgeizig. Sie wollen das Gourmet wieder zu altem Glanz führen. Für mich ist es eine tolle Chance, das Haus in eine positive Richtung zu lenken“, sagt Braun, der sich nach mehreren Gesprächen mit Geschäftsführerin Wing He entschied, diese Aufgabe anzugehen. „Ich war überrascht, als sie auf mich zukam und habe schließlich nach drei Wochen zugesagt.“ Das Kapitel Duo/Delcoeur ist für ihn abgeschlossen, der Schlussstrich unter diese Ära gezogen: „Ich würde Fehler, die ich im Management gemacht habe, heute nicht mehr machen, da ich die Problematiken ganz anders angehen würde.“

Die Karte des "Le Gourmet" wurde völlig neu konzipiert. Foto: Le Gourmet

Die Karte des „Le Gourmet“ wurde völlig neu konzipiert. Foto: Le Gourmet

Die Zeichen stehen an der Ecke Haasstraße/Malmedyer Straße auf Veränderung. Der Speisekarte im Traditionshaus hat er bereits einen ganz neuen Anstrich verpasst und es nicht bei einem aufgefrischten Logo belassen. Vier Vorspeisen, vier Hauptspeisen und drei Desserts wurden entwickelt und werden jetzt von drei Köchen und einem Lehrling umgesetzt. Das Vier-Gang-Menü kostet 45 Euro, für fünf Gänge werden 55 Euro berechnet. Eine passende Weinbegleitung gibt es auch, der Weinkeller sei im Neuaufbau.

Geöffnet ist das Restaurant in den Räumen der ehemaligen Brasserie nur noch abends, dafür aber täglich von 18 bis 21 Uhr, auch um die zahlreichen Hotelgäste, die Halbpension buchen, kulinarisch zu verwöhnen. Verschiedene Umbauarbeiten werden dem Restaurant in den kommenden Monaten noch einen völlig neuen Rahmen geben.

„Mit der ersten Resonanz sind wir sehr zufrieden. Der Aha-Effekt war riesig“, berichtet Braun. Die ersten Kreationen sind nicht so provokant wie zu Duo-Tagen: „Mehr Natur und Purismus und das sehr gepflegt“, lautet seine Devise. Selbst das Brot wird ab sofort selbst gebacken. Das „Gourmet“ erlebt Neuanfang. (hegen)

Das Restaurant ist in den Räumen der ehemaligen Brasserie angesiedelt. Fotos: GrenzEcho

Das Restaurant ist in den Räumen der ehemaligen Brasserie angesiedelt. Fotos: GrenzEcho

Das könnte Sie auch interessieren