Gastro-News Gourmet

Küchengeräte als Weihnachtsgeschenk? Vorfühlen lohnt sich

Fleißige Küchenhelfer sind nicht mehr wegzudenken – und landen auch als Geschenk unter dem Weihnachtsbaum. Doch die Auswahl ist riesig. Und damit das Risiko, bei Küchenmaschine oder Mixer danebenzugreifen. Denn auch die Ansprüche der Nutzer sind verschieden. Auch wenn es vielleicht die Überraschung zur Bescherung ein wenig kaputt macht, lohnt sich vorfühlen: Über welches Gerät würdest Du dich freuen? Was könntest Du gebrauchen? Kriterien, die bei der Auswahl wichtig sein können:

FUNKTION: Backt die Person, die das Geschenk bekommen soll, gerne? Passiert sie, schnitzelt sie Gemüse oder genügt es ihr, Zutaten zu rühren, zu kneten und aufzuschlagen? Küchenmaschinen bieten viele Möglichkeiten. Darum sei es sinnvoll, sich vor dem Kauf solche Fragen zu stellen, sagt Susanne Schäfer, Leiterin des Qualitätslabors für Haushaltsgeräte des Tüv Rheinland. Mehr Zubehör sei nicht zwangsläufig besser. In der Regel herrsche in der Küche Platzmangel – bei Bedarf nachkaufen, das sei gegebenenfalls die bessere Alternative. Christian Kästl, stellvertretender Abteilungsleiter für Gebrauchstauglichkeit und elektrische Sicherheit beim Tüv Süd, sagt: Die Anzahl der Personen im Haushalt spiele ebenso eine Rolle wie die Nutzungshäufigkeit. „Für einen Ein-Personen-Haushalt benötigt man sicher keine so umfangreiche Ausstattung wie für eine Familie mit vier Personen, in der eventuell sogar Brot gebacken wird.“

Bei Standmixern stellt sich die Frage, ob anstelle eines Einzelgerätes nicht ein zusätzlicher Aufsatz für die Küchenmaschine genügt. Andererseits seien Küchenmaschinen auch mit optionalem Zubehör bei häufigen Einsätzen oft nicht ganz so standfest. Gerade für die Herstellung von grünen Smoothies, bei denen harte und faserige Gemüsesorten verwendet werden, sei ein Standmixer mit starkem Motor und hoher Drehzahl sinnvoll.

Manche Mixer können Crushed-Eis herstellen – andere nicht. Und Zubehörteile wie Schüsseln müssen besonders stabil sein. „Nicht zuletzt sollte man sich davon überzeugen, ob die Betriebsgeräusche unangenehm laut sind oder auf Dauer eventuell nervtötend sein könnten“, empfiehlt Schäfer.

Statt selbst zum Schneebesen zu greifen, einfach die Maschine machen lassen: Küchengeräte nehmen beim Kochen und Backen eine Menge Arbeit ab. Foto: Franziska Gabbert/dpa-tmn

MATERIAL: Glas- oder Kunststoffbehälter? Das ist eine Frage der Abwägung. „Glas verfärbt sich nicht“, sagt Kästl. „Es wird auch von härteren Lebensmitteln nicht zerkratzt, ist dafür aber schwerer und zerbricht, wenn es auf den Boden fällt.“ Gerade in einem Haushalt mit Kindern sei das zu bedenken.

REINIGUNG: Sie ist ein wichtiger Faktor neben der Funktion und der Handhabung. Sind die Einzel- und Zubehörteile spülmaschinenfest, und lassen sie sich auseinanderbauen? „Wichtig ist zum Beispiel, ob der Mixer mit den Schneidemessern vom Becher trennbar ist“, sagt Schäfer. „Oft setzen sich kleine Lebensmittelreste unter den Messern ab.“ Kann man den Becher abdrehen, ist er leichter und gründlicher zu säubern.

STROMVERBRAUCH: Aus Expertensicht spielt dieser keine große Rolle. „Der energetische Aspekt ist bei Mixern oder Küchenmaschinen eher zweitrangig, weil sie etwa im Vergleich zu Kühlschränken nicht im Dauerbetrieb laufen und nur kurzzeitig zum Einsatz kommen“, sagt Claudia Oberascher, Projektleiterin der Initiative Hausgeräte+.

LEISTUNG: Je nach Aufgabe, die das Gerät erledigen soll, muss die Leistung stimmen. Pauschale Angaben sind schwierig zu treffen. Doch Oberascher gibt eine Orientierung: „Beim Entsaften oder Zerkleinern von Eiswürfeln kommt man mit 200 Watt einfach nicht klar, da braucht es mehr Leistung.“ Beim Kneten von schweren und großen Teigmengen sei ein Gerät mit rund 1.500 Watt Leistung empfehlenswert.

PLATZ: Küchenmaschinen und Mixer lassen sich nicht mal eben wie Flaschenöffner im Schubkasten verstauen. Sie sind groß und sperrig. Wohin mit ihnen? Optimal sei ein fester Platz auf der Arbeitsplatte, sagt Oberascher. Das Gerät ist dann auch schnell zur Hand.

HANDHABUNG: Ausprobieren ist wichtig – auch um das Geschenk vielleicht erklären zu können. Das Auseinander- und Zusammenbauen selbst zu testen sei besser als jede Vorführung, sagt Oberascher. Man sollte auch testen, ob die Bedienung intuitiv oder jedes Mal nur mit Bedienungsanleitung möglich ist. „Was zu kompliziert ist, landet auf dem Gerätefriedhof in der Küche und wird einfach nicht benutzt.» (dpa/Foto: Florian Schuh/dpa-tmn)

Das könnte Sie auch interessieren