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Einsatz am Herd für sechs Leser

Schnippeln, schälen, garen und schmoren unter fachmännischer Anleitung und das in einer Profiküche, in der man sich um die ungeliebte Spülarbeit keine Sorgen machen muss… Für sechs Leser ging dieser Wunsch am Sonntag in Erfüllung. Sie hatten beim Gewinnspiel zum ersten Geburtstag von „Apéro – Essen und Trinken in Ostbelgien“ gewonnen.

Über 250 „Bewerbungen“ hatte es für den Kochkurs mit Alexander Braun gegeben. Der 34-jährige Küchenchef des „Le Gourmet“ im Ambassador Hotel ist auch Ausbilder am Zentrum für die Aus- und Weiterbildung im Mittelstand (ZAWM), wo der Eupener im zweiten und dritten Lehrjahr unterrichtet. Vieles von seinem theoretischen Wissen über Produkte und Zubereitungsmethoden konnte er den sechs Teilnehmern mit auf den Weg geben.

Trotz des Schneegestöbers und den damit verbundenen schwierigen Verkehrsverhältnissen hatten auch die Gewinner aus der Eifel den Weg in die Eupener Haasstraße gefunden. Die Wärme, die der große Herd in der Küche ausstrahlte, vertrieb schnell die Kälte des zweiten Adventswochenendes. „Im Sommer liegt die Temperatur gelegentlich über 40 Grad“, weiß der Hausherr zu berichten. Es bildeten sich dann aus den drei Damen und drei Herren Gruppen von zwei Personen, die je einen Gang betreuten. Wer sich auf einen gemütlichen Nachmittag mit Anschauungsunterricht eingestellt hatte, der wurde enttäuscht. Die Schürzen wurden angelegt und schon ging es los.

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Daniel Brüll und Ha-Jü Werner – beide aus Eupen – kümmerten sich um die Vorspeise, einer Kombination von Sellerie, Trüffel, Kalbsjus, Sherry und einem Stückchen Gänseleber. Angela Kohnen (Amel) und Jenny Brüls-Fank (Büllingen) nahmen das Hirschkalb mit Karotten, Datteln und Kümmel unter ihre Fittiche, während Jenny Assent (Kettenis) und Peter Kesseler (St.Vith) sich um den Apfelstrudel kümmerten. Diese Interpretation hatte aber so viel mit dem österreichischen Klassiker zu tun wie die Braun‘sche Küche mit Fastfood. Denn vor allem eines beeindruckte die Teilnehmer: Der Aufwand, der hinter jedem Gericht steckt, um es so geschmacklich perfekt abgestimmt auf den Teller zu bringen und gleichzeitig auch für einen optischen Hingucker zu sorgen, ist aufgrund der vielen Arbeitsschritte enorm und wird von vielen Restaurantgästen unterschätzt.

Mit Liebe zum Detail kombiniert Braun die einzelnen Komponenten und bringt mit viel handwerklichem Geschick selbst im Winter Farbe auf den Teller. „Ich empfehle den Gästen, immer alles zusammen zu genießen, damit sie die Zusammenhänge verstehen“, so Braun.

Vom Vakuumgaren bis zum Pacojet: Tipps und Tricks für den Alltag

Der Küchenchef machte die Ansagen und dann war die Umsetzung angesagt. Verschiedene Teile hatte er vorbereitet, da u. a. Gefrierzeiten berücksichtigt werden mussten und die Fondsherstellung in der ambitionierten Profiküche über mehrere Tage läuft. Bei Nachfragen stand der Koch Rede und Antwort. Da ging es um den Einsatz diverser Öle, das Vakuumgaren oder den Einsatz verschiedener Maschinen wie dem Pacojet. Dieser ermöglicht Köchen, tiefgefrorene Lebensmittel ohne Auftauen zu ultraleichten Mousses, naturfrischen Eiscremes und Sorbets oder intensiv aromatischen Suppen, Saucen und Füllungen zu pürieren. Viele Tipps und Tricks für den Alltag nahmen die Gewinner mit auf den Heimweg.

Zwischendurch wurde natürlich probiert und die eine oder andere kulinarische Erfahrung gemacht. Nach 2,5 Stunden ging es auf die Zielgerade. Dann wurde eine weitere Disziplin gefragt: das Anrichten und Dekorieren von Speisen, wo selbst die Pinzette zum Einsatz kam und kleine Kunstwerke entstanden.

Nach 17 Uhr konnte dann das Essen im Restaurant aufgetischt, genossen, aber auch kritisch besprochen werden. Dazu wurden Weine aus dem Angebot von Lidl gereicht. Der Discounter ist von Beginn an Partner der Apéro-Seite.„Das war eine tolle Erfahrung. Die Teilnahme hat sich auf alle Fälle gelohnt“, war unisono der Tenor, als sich die Wege um 19 Uhr wieder trennten. (hegen)

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