Gastro-News

Das Eupener Athenäum erwartet die Weinliebhaber

Vom 27. bis zum 29. Januar organisieren die Abiturienten des Königlichen Athenäums und der Förderkreis Pro Juventute die bereits traditionelle Weinmesse in der Mensa der Sekundarschule am Lascheterweg in Eupen. Wir unterhielten uns im Vorfeld mit Christiane Pirard, die als Deutschlehrerin das Projekt betreut.

Mehr als 600 Weinliebhaber besuchten im vergangenen Jahr Ihre Messe. Was dürfen die Weinfreunde 2017 erwarten?
Unsere Besucher wissen, dass sie auf der Weinmesse im Athenäum ein mehr oder weniger konstantes Angebot erwartet. Das wird sich auch in diesem Jahr nicht ändern. Die meisten Aussteller kommen seit Jahren und haben sich einen festen Kundenstamm aufgebaut. Viele Gäste suchen gezielt ihren Lieblingswinzer auf und kaufen den neuen Jahrgang des Weins, der sie bereits im Vorjahr begeistert hat. Zu gewinnen gibt es auch wieder etwas: Mehrmals täglich findet eine Verlosung statt. Als Preis winkt eine Flasche Wein oder ein anderes Produkt, das die Winzer zur Verfügung stellen. Und wenn die Weinprobe beendet ist, freuen sich die Abiturienten darauf, die Besucher an der Bar willkommen zu heißen.

Gibt es Weinproduzenten, die zum ersten Mal in Eupen mit von der Partie sein werden?
Nachdem wir im letzten Jahr zwei neue Weinbauern aus den Gebieten Roussillon und Minervois bei uns begrüßen durften, die auch jetzt wieder mit dabei sein werden, gibt es in diesem Jahr keine Veränderungen.

Die Teilnehmer an der Weinmesse Grafik: KAE

Die Teilnehmer an der Weinmesse Grafik: KAE

Viele Weinbauern haben sich in der Zwischenzeit ein Stammpublikum aufgebaut. Wie hat sich die Messe im Laufe der Jahre entwickelt?
Unsere Besucher sind in erster Linie Weinkenner, Verwandte und Bekannte aktueller Schüler, ehemalige Schüler und Freunde der Schule sowie ein sich über die Jahre herausgebildetes Stammpublikum. Erfreulicherweise ist es uns bisher jedes Jahr gelungen, die Besucherzahlen zu steigern. Das freut uns als Veranstalter und natürlich auch unsere Winzer. Hoffen wir, dass sich dieser positive Trend weiter fortsetzen wird.

Warum beschränken Sie sich ausschließlich auf französische Erzeuger?
Wir haben diese Wahl bewusst getroffen. Zum einen sind französische Weine in unserer Gegend sehr beliebt, zum anderen können die Schüler ihre Französischkenntnisse im Umgang mit den Winzern anwenden. Das will aber nicht heißen, dass wir unser Angebot vielleicht nicht doch in Zukunft erweitern.

Was gibt es neben den Weinen noch zu entdecken?
Neben den Weinen bieten zwei Aussteller auch Spezialitäten wie Entenstopfleber und Trockenwürste in verschiedenen Geschmacksrichtungen an. Außerdem laden die Abiturienten herzlich dazu ein, den Besuch an der Bar ausklingen zu lassen, wo nach der Weinprobe Käseplatten und Hot Dogs, Softgetränke und verschiedene Spezialbiere auf die Gäste warten.

Warum organisiert eigentlich eine Schule eine Weinmesse?
Ins Leben gerufen wurde die Weinmesse vor zehn Jahren von der Kollegin Joelle Delbrouck, die, selbst Weinliebhaberin, mit den damaligen Abiturienten nach einer Möglichkeit gesucht hatte, Geld zur Finanzierung der Abschlussreise zu verdienen. Es war dies die Geburtsstunde der Weinmesse im Athenäum, die seitdem traditionell am letzten Januarwochenende organisiert wird und schnell fester Bestandteil des Schulkalenders geworden ist. Sicherlich erscheint die Verbindung Schule und Wein zunächst ungewöhnlich. Doch die positiven Erfahrungen, die die Schüler in dieser Projektarbeit sammeln, sprechen für sich. Selbstverständlich ist Alkohol für die Schüler während ihrer Arbeitsschichten tabu.

Inwieweit sind die Schüler in die Vorbereitungen und den Ablauf eingebunden?
Im September, also direkt zu Beginn des Schuljahres, wird eine Kerngruppe bestehend aus ca. acht Abiturienten ausgewählt, die das Projekt unter Coaching eines Lehrerteams leitet. Das sind Schüler, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen und Aufgaben an ihre Mitschüler zu delegieren. Konkret handelt es sich bei den Aufgaben u.a. um Sponsorensuche, Werbemaßnahmen, Vorverkauf und administrative Tätigkeiten. Am Veranstaltungswochenende selbst ist ein Großteil der Abiturienten im Einsatz, und zwar beim Auf- und Abbau, bei der Betreuung der Winzer, als Hilfe für die Besucher, z.  B. um Weinkisten ins Auto zu tragen, im Service, usw.

Die Lehrerinnen Noémie Scheen und Christiane Pirard stießen im vergangenen Jahr mit Studienpräfekt Etienne Gengler auf den Erfolg der Veranstatlung an. Fotos: Heinz Gensterblum

Die Lehrerinnen Noémie Scheen und Christiane Pirard stießen im vergangenen Jahr mit Studienpräfekt Etienne Gengler auf den Erfolg der Veranstatlung an. Fotos: Heinz Gensterblum

Gibt es einen Winzer, dessen Weine Sie unseren Lesern besonders ans Herz legen wollen?
Da die Geschmäcker unterschiedlich sind und alle unsere Winzer ausgezeichnete Weine haben, ist es schwierig, einen Wein bzw. ein Weingut besonders hervorzuheben. Am besten entdeckt jeder Besucher selbst bei einem Rundgang seinen Favoriten. Einen Hinweis kann ich allerdings geben: Im Laufe des Wochenendes wählt eine Fachjury den außergewöhnlichsten Weißwein und Rotwein, die sogenannten „coup de coeurs“. Diese Gewinnerweine stehen am Sonntag fest, und bei einem Besuch an diesem Tag sollte man diese Weine auf jeden Fall probieren. Auch erwähnenswert ist, dass wir einen Winzer auf unserer Messe haben, der sich auf Süßweine mit Schokoladennote spezialisiert hat. Diesen Genuss sollte man sich nicht entgehen lassen. (hegen)

INFOS

Öffnungszeiten: Freitag, 27. Januar: 18.30 bis 22.30 Uhr, Samstag, 28. Januar: 15 bis 21 Uhr, Sonntag, 29. Januar: 11 bis 17 Uhr

Eintrittspreis: 6,50 Euro

„Apéro  – Essen und Trinken in Ostbelgien“ wird im Vorfeld der Messe 5 x 2 Eintrittskarten verlosen. Weitere Informationen hierzu in den nächsten Tagen.

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