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Frisch und fruchtig: Aromawasser bringt Abwechslung ins Glas

Das Auge trinkt mit. Frisches Obst, Kräuter und Gemüsestücke machen aus Wasser einen Hingucker und erfrischenden Durstlöcher. Sogenanntes Aromawasser oder Infused Water ist kalorienarm, gesund und außerdem – in Glasflaschen, Karaffen oder schönen Trinkgläsern serviert – auch noch eine Zierde für jeden Tisch. Und die Zubereitung ist einfach: Alles Frische, was da ist und schmeckt, darf auch in der Karaffe schwimmen.

„Aromawasser sieht gut aus, macht Spaß und motiviert dazu, mehr zu trinken“, sagt Ökotrophologin Marlein Auge, die ein Buch zu Aromawasser geschrieben hat. Ihr Tipp für einen sommerlichen Genuss ist ein Wasser, das sie mit Erdbeeren, Gurke und Thymian aufpeppt. Das so aromatisierte Wasser schmeckt nicht nur gut, sondern hat auch eine belebende Wirkung.

Auch Brigitte Ahrens von der Verbraucherzentrale sieht den Wasser-Trend positiv: „Der selbst gemachte Mix aus Wasser und Frucht bietet mehr Abwechslung im Glas, ist gut für den Flüssigkeitshaushalt und – wenn kein Zucker zugesetzt wird – auch für die Kalorienbilanz.“ Wer mehr trinkt, scheidet mehr Wasser aus und gibt schädliche Stoffe ab.

Frische und ungespritzte Früchte sind am besten geeignet um Wasser zu aromatisieren. Foto: Franziska Gabbert/dpa-tmn

Frische und ungespritzte Früchte sind am besten geeignet um Wasser zu aromatisieren. Foto: Franziska Gabbert/dpa-tmn

„Infused Mineral Water ist für Alt und Jung geeignet“, sagt auch Wibke Spießbach von der Informationszentrale Deutsches Mineralwasser (IDM). Gerade Kinder könnten mit den lecker aussehenden Früchten im Mineralwasser dazu angeregt werden, regelmäßig zu trinken. Und auch bei älteren Menschen, die häufig ein weniger ausgeprägtes Durstgefühl haben, hilft das Wasser unter Umständen, die Trinkmenge zu erhöhen.

Zum Ansetzen eines Aromawassers empfiehlt Ahrens Zitrusfrüchte, Erdbeeren, Himbeeren oder Heidelbeeren sowie Melone, Gurke, Ingwer und frische Kräuter wie Minze. Grundsätzlich sind regionales und saisonales Obst und Gemüse sowie Kräuter und Gewürze in Bio-Qualität zu bevorzugen, da so der Schadstoffgehalt aus Pestiziden minimiert wird. Sehr harte Zutaten sollten klein geschnitten oder zerstoßen werden, um einen intensiveren Geschmack des Wassers zu erhalten. Außerdem gilt: Je kleiner die Zutaten geschnitten werden und je länger sie im Wasser liegen, desto mehr Vitamine und Mineralstoffe geben sie an das Wasser ab.

Nach dem Ansetzen sollte das Infused Water dann mindestens eine Stunde im Kühlschrank ziehen, rät Ahrens. Getrunken wird es frisch, je nach Geschmack mit Eiswürfeln gekühlt. Aufbewahrt werden sollte es nicht länger als einen Tag, und das am besten kühl und dunkel.

„Achten Sie auf frische ungespritzte Früchte“, rät Auge. Bei Zitrusfrüchten sei der Hinweis „Schale zum Verzehr geeignet“ wichtig, auch wenn die Früchte nicht gegessen werden. Ganz nach Belieben kommen dann nach dem Waschen nur ein paar Schnitze ins Wasser oder das ganze Gefäß wird gefüllt. Zwingende Mengenvorgaben sind nicht notwendig.  Experimentieren ist erlaubt, und die Zutaten können ganz nach dem eigenen Geschmack ausgewählt werden: Wer etwa nach einem anstrengenden Sommertag etwas Ruhe sucht, dem empfiehlt Auge eine Wassermischung mit Lavendel, Minze und Mädchenauge. Die gelbe Blume hat eine lange Blütezeit und ziert nicht nur jeden Garten, sondern auch jedes Glas.

Ob viel Kohlensäure oder gar keine – jedes Wasser eignet sich für die Zubereitung von Aromawasser, sagt Spießbach. Und auch ob das Infused Mineral Water zum Essen oder lieber zwischendurch getrunken wird, sei eine Frage der persönlichen Vorliebe. Wasser in Verbindung mit Ingwer, Zitronengras und Thai-Basilikum sei aber prinzipiell ein guter Begleiter für viele asiatische Gerichte. Minze und Beeren im Wasser passten wiederum gut zu Süßspeisen und Desserts. Auch gegensätzliche Geschmacksrichtungen harmonierten oft sehr gut miteinander, betont Spießbach.

So könne zu salzigen oder sauren Gerichten durch süße Früchte ergänztes Wasser einen spannenden Kontrast schaffen. Für heiße Tage empfiehlt die IDM das Rezept „Delicious Summer“. In einen Liter stilles Mineralwasser kommen eine Hand voll halbierte Erdbeeren, zwei in dünne Scheiben geschnittene Limetten und etwas frische Minze. Den ultimativen Erfrischungskick liefern dann noch einige Eiswürfel.

Zum Ansetzen des Wassers bietet der Handel spezielle Gefäße mit einem Siebeinsatz an. Diese haben den Vorteil, dass keine sehr kleinen Stücke in den Mund kommen können, sagt Auge. Schöner auf dem Tisch sieht das Wasser aber oft ohne Siebeinsatz aus. Ist das Wasser dann ausgetrunken, bleiben die Früchte übrig. Wer sie nicht wegschmeißen will, kann sie zum Beispiel noch in einen Joghurt einrühren oder als kleinen Snack zwischendurch essen, rät Ahrens. Der umgekehrte Weg macht aber mehr Sinn: So könnten Reste, die zu schade für die Tonne sind, für die Zubereitung genutzt werden – etwa die Zitronenschale oder das letzte Stück der Gurke. (dpa/Foto: Christin Klose/dpa)

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