Wenn auf einer Speisekarte eine Seezunge für 14,90 Euro offeriert wird, sollten Restaurantbesucher skeptisch sein. „Das ist meist ein sicheres Zeichen, dass es sich nicht um eine echte Nordsee-Seezunge handelt, sondern um ein Pangasius oder einen anderen Plattfisch wie Scholle oder Rotzunge“, sagte Matthias Keller vom Fisch-Informationszentrum auf der Internationalen Grünen Woche (noch bis 27. Januar).
Auch andere Plattfische seien lecker. „Das muss nichts Schlechtes sein, was man vorgesetzt bekommt. Aber der realistische Preis für eine Seezunge liegt nun mal um die 40 Euro“, erklärte Keller. Auch am Fleisch könne man den Unterschied erkennen: „Die Seezunge hat eine zarte schwarze Maserung im Filet. Das sind kleine Blutgefäße. Ist das Fleisch blütenweiß, handelt es sich um eine Fälschung“, klärt Keller auf. Misstrauisch sollte man auch werden, wenn eine mutmaßliche Seezunge schon fasst in Soße ertrinkt, so der Fischexperte.
Wer sich eine Seezunge selbst zubereiten möchte, sollte sie schon vom Händler häuten lassen, rät Keller. Dann kann man sie leicht in Mehl oder Paniermehl wenden und rund 5 Minuten in heißem Öl braten. (dpa/Foto: Robert Günther/dpa-tmn)