Nach dem Spargel-Menü bleibt bei vielen Menschen nicht nur die Erinnerung an die zarten Köpfe und die köstliche Hollandaise – sondern auch der strenge Geruch des Urins. Wie entsteht der?
Verantwortlich ist die Asparagusinsäure, die von Natur aus im Spargel steckt. Im Körper wird sie zerlegt, wobei schwefelhaltige Verbindungen entstehen. Sie werden über den Urin ausgeschieden.
Doch: Das passiert nicht bei jedem Menschen. Während einige Spargel-Fans beim Besuch auf der Toilette die Nase rümpfen, riechen andere nicht den kleinsten Hauch des Edel-Gemüses.
Die Antwort liegt in dem Enzym, das die Asparagusinsäure im Körper abbaut. Das hat nämlich nur rund jeder Zweite in seiner Gen-Ausstattung. Wer es nicht hat, hat demnach auch nicht mit Spargel-Urin zu kämpfen.
Geruchsempfindlichkeit ist auch ein Thema
Vollständig von der Wissenschaft geklärt, ist das Phänomen aber nicht. So gibt es laut auch die Theorie, dass einige Menschen einfach weniger empfindlich sind, wenn es um den Geruch ihres eigenen Urins geht.
Es gibt aber auch Hinweise darauf, dass sich der strenge Spargel-Geruch im Urin abmildern lässt – und zwar indem man fleißig Erdbeeren nascht.
Der Grund: eine chemische Reaktion zwischen sekundären Pflanzenstoffen der Erdbeeren und Proteinfragmenten des Spargels. Dadurch wird die Bildung schwefelhaltiger Verbindungen gehemmt.
Auch wenn längst nicht alle Detailfragen geklärt sind: Eine große Portion Erdbeeren zum Nachtisch oder vor dem Spargel-Menü kann nicht schaden.
Auch Nahrungsergänzungsmittel verändern den Urin
Übrigens: Da Spargel eine entwässernde Wirkung hat, gibt es auch Nahrungsergänzungsmittel mit Spargel-Extrakt. Diese Produkte können sich ebenfalls im Urin bemerkbar machen – allerdings auf eine andere Art. Die Verbraucherzentrale weist darauf hin, dass sich der Urin durch diese Produkte orange oder blau-grün verfärben kann. (dpa/Foto: Christin Klose/dpa-tmn)