Es raschelt und klebt den Kiefer erbarmungslos zusammen: Trotzdem kommen viele an einer Tüte Popcorn nicht vorbei. Wer den süßen Geschmack leid ist, sollte es scharf und herzhaft probieren – mit Wasabi, Speck und Cheddar.
Im Kino ist es der Klassiker. Doch auch vor dem Fernseher oder beim Abend mit Freunden kommt es gut an: Popcorn ist ein leichter Snack und wird meist süß oder salzig gegessen. Dabei gibt es viele herzhafte Möglichkeiten, das aufgepoppte Maiskorn zuzubereiten – etwa mit Knoblauch, Käse oder Kräutern.
Die Britin Carol Beckerman hat Popcorn ein ganzes Buch gewidmet. Sie liebt die Vielfalt, mit der es zubereitet werden kann. Ihr Favorit: Popcorn-Salat. Ihn kann man beispielsweise zum Grillen servieren. Dafür mischt sie fertiges Popcorn mit gebratenem Speck, fein geschnittenem Sellerie, Frühlingszwiebeln, Esskastanien und geriebenem Cheddar. Als Dressing mischt Beckerman Salz, Pfeffer und Mayonnaise. «Am besten gibt man alles erst kurz vor dem Servieren zusammen, damit das Popcorn nicht durchweicht», rät sie.
Eine andere Spezialität ist ihr Popcorn mit getrockneten Tomaten und Basilikum. Für zwei Portionen gibt Beckerman Öl, 100 Gramm Maiskörner und zwei Knoblauchzehen in einen Topf. Das fertig gepoppte Korn kommt dann in eine Schüssel, bevor es mit geriebenem Parmesan, gehacktem Basilikum, gehackten, getrockneten Tomaten und etwas Salz gemischt wird. Auf einem Backblech kommt es dann bei 130 Grad noch 40 Minuten in den Ofen.
Wer es schärfer mag, versucht Popcorn auf indische Art. Dafür wird geschmolzene Butter mit Garam Masala, Kurkuma und Chilipulver gemischt und über das fertige Popcorn gegossen. Zum Schluss kommt es noch für 15 Minuten bei 140 Grad in den Ofen. Es schmeckt warm oder kalt.
Popcorn ist besonders beliebt, da es leicht ist und wenige Kalorien hat. Außerdem ist es laut Ilka Wagner nicht besonders schwierig, Popcorn zu Hause selbst zu machen. Wagner ist Geschäftsführerin einer Firma im deutschen Bergkamen, die Popcorn über das Internet verkauft. «Ich mache einfach Popcornmais in die Pfanne und dann bedecke ich es mit Öl. Dann muss auf jeden Fall der Deckel drauf.» Sonst fliegen die aufgepoppten Körner in der ganzen Küche herum. Wagner bewegt die Pfanne immer hin und her, damit die Körner nicht verbrennen. Wenn der Mais aufgepoppt ist, siebt sie die nicht gepoppten Körner aus. Denn wenn man später auf eines davon beißt, kann das unangenehm werden.
«Popcorn ist ein Naturprodukt, daher können manche Körner gar nicht poppen»
Dass nicht alle Körner poppen, hat übrigens einen Grund: «Popcorn ist ein Naturprodukt, daher können manche Körner gar nicht poppen», erklärt Wagner. Bei etwa vier bis fünf Prozent ist das der Fall. Beckerman schwört bei der Zubereitung auf eine Popcornmaschine. «Es geht am einfachsten und am schnellsten.» Das Erhitzen auf dem Herd hat dagegen seine Tücken: Wer die Hitze zu hoch einstellt, hat schnell verbrannte Körner. Ihr Tipp: «Sobald man die ersten Popgeräusche hört, muss man die Hitze herunterregeln. Das gibt den Körnern genug Zeit zu poppen, ohne sie zu verkohlen.»
Wenn die Körner noch heiß sind, kann man sie einfach mit Kräutern und Gewürzen bestreuen, zum Beispiel mit Chilipulver oder Basilikum. «Wenn das Popcorn nicht heiß genug ist, können die Gewürze abfallen», erklärt Wagner.
Welches Öl man für das Poppen der Maiskörner verwendet, ist Geschmackssache. Laut Kochbuchautorin Carol Beckerman funktioniert Erdnussöl genauso gut wie Rapsöl oder geschmacklich kräftigere Varianten wie Oliven- oder Kokosnussöl.
Eine schnelle Alternative für herzhaftes Popcorn ist fertiges, salziges Popcorn. «Für die Haftung besprüht man es dann mit Öl und bestreut das Popcorn mit einer Gewürzmischung», rät Wagner. Sie hat noch einen dritten Tipp parat: Fertiges Popcorn und Gewürze wie zum Beispiel Salz und Currypulver in eine Tüte schütten und kräftig schütteln – so werden alle gepufften Körner bedeckt.
Nina Quade mag ausgefallene Arten von herzhaftem Popcorn. Auch sie ist Geschäftsführerin einer Firma in Falkensee, die Popcorn online vertreibt. Sie empfiehlt beispielsweise eine Variante mit Cheddar-Käse. «Einfach Käsepulver auf das heiße Popcorn streuen. Der Käse schmilzt dann», erklärt sie.
Wenn das Popcorn fertig ist, man es aber nicht direkt aufessen kann, muss man es richtig aufbewahren. Quade empfiehlt, es luftdicht zu verpacken. Sie selbst verwendet dafür immer dünne Plastiktüten.
Einen Nachteil hat das würzige Popcorn aber: «Popcorn mit Zucker und Karamell ist länger haltbar und knusprig», erklärt Quade. Die herzhaften Varianten verlieren aber schon nach ein paar Wochen ihren Biss. Dagegen hilft nur: schnell aufessen!