Freitag ist der traditionelle Markttag in Eupen. Das „Piya“ ist gut besucht, als wir zum ersten Mal das neue Lokal an der Ecke Gospertstraße/Hookstraße gegenüber des ausklingenden Marktreibens ansteuerten. Früher war dort das Bekleidungsgeschäft Jasmin angesiedelt, nach umfangreichen Umbauarbeiten wird nun mediterrane Küche im entsprechenden Ambiente geboten.
Die ersten Stimmen und Meinungen, die uns nach der Eröffnung erreichten, waren durchweg positiv, sodass wir erwartungsfroh und neugierig das Restaurant betraten, das in zwei Bereiche gegliedert ist. Dem zweiten Speiseraum gliedert sich noch eine Terrasse an. „Die fliederfarbenen Wände sind mit zahlreichen Spiegeln behangen, die neue Bar aus Holz ist stets mit Weinflaschen und kleinen Desserts bestückt. Der schwarze Fliesenboden unterstreicht zudem eine moderne Eleganz“, hatte der Kollege Carsten Lübke im GrenzEcho durchaus geschwärmt und die räumliche Ist-Situation auf den Punkt gebracht.
„Piya heißt ‚zusammen'“, erläutert die Gastgeberin. Zusammen mit einem Kollegen suchte ich das Lokal an einem freien Tag auf, um uns zusammen ein Bild zu machen, ob das Haus wie angekündigt eine Ergänzung zum bestehenden Angebot ist. Ergebnis: Ist es, denn dieses Konzept verfolgt in dieser Form niemand in der in der Breite nicht armen Gastronomieszene der Weserstadt. Und in Sachen Qualität ist man im Piya durchaus anspruchsvoll.
In Eupen sind die Betreiber, die zuvor im Reyna in Baesweiler aktiv waren, eher zufällig gelandet, doch unterstreicht die Investition, dass es keine halbherzige Verlegenheitslösung ist. Die gute Parksituation und die Größe der Räumlichkeiten hatten eine anziehende Wirkung auf sie.
Die Karte bietet verschiedene Spezialitäten der Mittelmeerküche. Wir entschieden uns Hackfleischbällchen (Beyti) eingerollt in dünnem Fladenbrot, verfeinert mit Joghurtsoße und Peperoni-Minzöl. Dazu wurde Bulgur gereicht (12,50 Euro). Keine überraschende Kombination aber lecker, korrekt gebraten, nett angerichtet,… und mehr als reichlich. Unser Gegenüber entschied sich für Pide (oval geformtes Fladenbrot mitTomaten und Käse), das zusätzlich mit Gemüse und Ziegenkäse belegt war, eine Tagesempfehlung (7,90 Euro). Sein Urteil: korrekt!
Die preisliche Bandbreite der Hauptspeisen beginnt unter 10 und geht bis 25 Euro. Tapas werden erst nach 17 Uhr gereicht. Die komplette Getränke- und Speisekarte ist im Internet – abgesehen von den aktuellen Tagesempfehlungen – einsehbar. Die Weinpreise (12,50 Euro/0,5 Liter) sind nicht ganz billig, entsprechen aber der Qualität des Gebotenen und sind zum Teil vielleicht auch den vernünftigen Gläsern geschuldet, für die der Weinliebhaber gerne mal einen Euro mehr zahlt. Einige Aperos klingen vielversprechend und sind sicherlich einen Versuch wert. Der Service ist freundlich.
Fazit: Gerne wieder, aber dann planen wir ein wenig mehr Zeit ein, da wir über 45 Minuten auf unser Essen warten mussten. Eine personelle Aufstockung stand bei unserem Besuch unmittelbar bevor. (hegen)
Restaurant Piya, Gospertstraße 116, 4700 Eupen
Tel.: 087-74.37.21 / www.piya.be – Ruhetag Dienstag und Sonntagmittag