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Mit „La Menuiserie“ schließt ein Sternerestaurant seine Pforten

Seit einigen Tagen kursierte das Gerücht in der Gastronomieszene, am Mittwochabend wurde es Wirklichkeit: Das Sternerestaurant „La Menuiserie“ in Champagne (Gemeinde Weismes) wird nicht mehr öffnen. Am Mittwoch hatte der Nationale Sicherheitsrat den Weg frei für eine Wiedereröffnung der gastronomischen Betriebe am 8. Juni gemacht, doch Thomas Troupin und Marie-Charlotte „Marcha“ Portois gaben nur kurze Zeit später auf der Webseite ihres Restaurants sowie über die sozialen Medien die Schließung des Betriebes bekannt. Die Küche wurde von den Kritikern des Guide Michelins mit einem Stern bewertet, ebenso wie die beiden St.Vither Top-Adressen Zur Post (Eric Pankert) und Quadras (Quadras). Im Gault&Millau hatte das Haus unweit der Grenze zur Deutschsprachigen Gemeinschaft mit 16,5 Punkten die Nase gegenüber 15,5 beziehungsweise 15 Punkten vorne.

Die Küche von Thomas Troupin bleibt vorerst kalt. Fotos: David Hagemann

Die Entscheidung sei ihnen nicht leicht gefallen, erklären die beiden Gastronomen, die im Januar 2013 in der ehemaligen Schreinerei im Zentrum der Ortschaft ihren Lebenstraum verwirklichten und ein Restaurant eröffneten. Thomas Troupin hatte als gelernter Hotelier ein italienisches Restaurant in Wanze geleitet und später im Sternehaus „L’Air du Temps“ gearbeitet. Dann wechselte er in die Küche des Hotel-Restaurants Domaine des Hautes Fagnes in Ovifat, wo er auch Marie-Charlotte Portois kennenlernte. In der Schreinerei ihres Großvaters eröffnete das Paar ein Restaurant. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten: Noch im gleichen Jahr deklarierte der bekannte Gastronomieführer Gault&Millau „La Menuiserie“ zur „Entdeckung des Jahres“ in der Wallonie, 2014 folgte ein Stern im Guide Michelin. Troupin ist ein großer Verfechter der regionalen Küche.

Nach sieben Jahren „unerbittlicher Arbeit, Zehntausenden Stunden, Tausenden Kunden und mehr als Hunderten Mitarbeitern“ ist nun Schluss. „Wir haben in unserer Küche niemals einen Kompromiss akzeptiert und stets unsere ganze Seele in unseren Service gelegt. Wir möchten Sie nicht betrügen und eine Rolle spielen, die nicht unsere ist“, erklären die Gastronomen ihre Entscheidung und bedanken sich bei ihren Kunden für die seit 2013 erfahrene Unterstützung. Gleichzeitig schließen beide ein neues gastronomisches Abenteuer (Menuiserie 2.0) nicht aus. (pf/hegen)

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