Gastro-News

Feiern im „Livingroom“ am Eupener Kaperberg

Roni Filz ist in der hiesigen Gastronomie kein Unbekannter. Der Koch, der einst in den „Vier Jahreszeiten“ in der Haasstraße das Handwerk erlernte, später das Restaurant „Zur alten Küche“ in der Paveestraße betrieb und zuletzt in Großküchen aktiv war, geht mit einem neuen Konzept an den Start. Der Titel: „Livingroom“.

Doch was verbirgt sich dahinter? Das elterliche Haus im Eupener Kaperberg (Nr. 43) hat Roni Filz in den letzten Monaten umgebaut. Das Erdgeschoss beherbergt nun neben einem großzügigen Eingangsbereich und den Toiletten ein geräumiges Wohnzimmer, das für Feierlichkeiten jeglicher Art angemietet werden kann. „Die Idee kam mir nachts um 2.30 Uhr“, beschreibt der 50-Jährige, wie ein Geistesblitz zu diesem Projekt führte: „Früher hatten viele Gaststätten angegliederte kleine Säle, doch ist das immer seltener der Fall. Oder man findet Räumlichkeiten, bei denen man anschließend noch aufräumen muss. Hier kann man wie Zuhause unter sich feiern und muss sich um viele Sachen keine Gedanken machen“, sagt der Gastronom, der das Wohnzimmer mit angegliederter Küche für einen Pauschalpreis vermietet. Ob die Gäste das Essen selbst mitbringen oder sie einen Caterer engagieren, obliege ganz ihnen. Selbst will er zu diesen Anlässen nicht den Kochlöffel schwingen.

Die Räumlichkeiten vermischen Tradition und Moderne. Ein Blickfang im Eingangsbereich ist der Original-Herd von Küppersbusch, der auf Hochglanz gebracht wurde. Im Wohnzimmer laden bequeme Sofas und eine Theke zum Verweilen ein. „Ich freue mich, weil das Konzept in meinen Augen so verrückt wie ideal ist“, ist Filz überzeugt, dass es funktionieren wird. Kommunionen, Firmungen, Geburtstage oder Klassentreffen bis zu 20 Personen schweben ihm an diesem Standort in der Eupener Oberstadt vor. „Besteck, Gläser oder Porzellan finden die Gäste hier vor. Niemand braucht Tische herbeizuschleppen oder aufzuräumen. Das ist alles im Preis enthalten. Wichtig ist für mich ganz einfach, dass die Leute sich hier wohlfühlen“, schwärmt Roni Filz.

In diesem Gebäude am Eupener Kaperberg befindet sich der "Livingroom". Foto: David Hagemann

In diesem Gebäude am Eupener Kaperberg befindet sich der „Livingroom“. Foto: David Hagemann

Doch der „Livingroom“ ist nur ein Teilaspekt des Gesamtkonzepts. Ab dem 1. März wird es wochentags einen Mittagstisch geben. Nach der Devise „Futtern wie bei Muttern“ wird von 12 bis 13.30 Uhr für zehn Euro eine Suppe, ein Hauptgang, Kaffee und Wasser angeboten. „Das Ganze richtet sich nicht nur an Alleinstehende oder Senioren, sondern auch an Menschen, die sich nicht die Mühe machen wollen, frisch zu kochen oder es vielleicht nicht so gut können“, so Roni Filz. Eine Anmeldung am Tag zuvor ist erforderlich, dann kann man auch erfahren, was aufgetischt wird. Eingekauft werde am Morgen danach und alles frisch zubereitet. „Es wird mal Rouladen, mal Gulasch oder mal ein Nudelgericht geben – und das täglich mit einer frischen Gemüsebeilage“, kündigt der gelernte Koch an. Es soll ein „richtiges Mittagessen“ für kleines Geld und damit eine Alternative zu einem Sandwich mit einer Cola sein. Natürlich ist er gespannt auf die Akzeptanz, die der Mittagstisch erfahren wird: „Ich starte ganz cool und schaue, was passiert.“ Der Preis, die Frische und die Qualität sieht er als Trümpfe, dass das Angebot angenommen werde. Doch damit nicht genug. Weitere Projekte seien in der Pipeline, aber noch nicht ganz spruchreif. Doch den „Livingroom“, so viel steht jetzt schon fest, will Roni Filz auch anderweitig noch mit Leben füllen. (hegen)

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