Gastro-News

Familie Antoniadis zieht sich aus der Gastronomie zurück

Am Christi Himmelfahrtstag 2018 war der stadtbekannte Gastronom im Alter von 61 Jahren tot in seiner Wohnung aufgefunden worden, drei Tage vor der anberaumten kirchlichen Trauung seines Sohnes Antonios, dem Sozialminister in der Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft.

Der Tod warf die Familie völlig aus der Bahn, doch nur zwei Wochen später öffnete sie mit vereinten Kräften wieder den Betrieb in bester innerstädtischen Lage. Vor allem Tochter Katharina war fortan in das Tagesgeschäft eingebunden, wofür sie ihr Studium unterbrach. „Wir haben uns nun entschieden aufzuhören, die gesamte Immobilie zu vermieten und suchen daher einen seriösen Nachfolger, der im bestmöglichen Fall dieselbe Philosophie vertritt“, sagt Maria Antoniadou im Gespräch mit dem GrenzEcho. Einen genauen Zeitplan für dieses Szenario gebe es aber noch nicht. Die Immobilie wird von einem Makler angeboten und mit dem Mieter wird es dann die Details der Übernahme zu klären geben.

„Wir wünschen uns, dass das Haus im Sinne meines Mannes weiterbetrieben wird, da es sein Lebenswerk war, obwohl natürlich jeder hier sein eigenes Konzept umsetzen kann“, betont sie, die seit Jahren die Küche des Hauses leitet – über einen langen Zeitraum an sieben Tagen pro Woche. Lediglich im letzten Jahr hatte man sich im Familienbetrieb „Le Palais de la Mediterranée“ einen Ruhetag pro Woche gegönnt. „Die ganzen Jahre haben schon geschlaucht, doch hatten mein Mann und ich uns schon vor seinem Tod vorgenommen, uns langsam mehr und mehr aus dem Betrieb zurückzuziehen“, berichtet Maria Antoniadou. Während sie künftig die Rente genießen will, möchte Tochter Katharina ihr Studium der Kommunikation in Aachen fortsetzen. Wirtschaftlich sei das vergangene Jahr gut gewesen, auch wenn der Sommer 2019 witterungsbedingt nicht mit dem des Vorjahres zu vergleichen sei. „Die Kunden haben uns auch über den Tod meines Mannes hinaus die Treue gehalten“, stellt sie zufrieden fest.

Im Erdgeschoss sowie auf der ersten Etage betreibt die Familie Antoniadis mehrere Räume, die insgesamt 90 Personen einen Sitzplatz bieten. Hinzu kommt die Terrasse vor dem Haus sowie auf dem Marktplatz zwischen der Bäckerei Fonk und der Brasserie Paparazzi. Eine Brauerei mischt im Betrieb des Hauses nicht mit, sodass der Nachfolger frei in der Gestaltung des Getränkeangebots ist.

Schon in den 1980er Jahren hatten die Eltern von Dimitri Antoniadis in Aachen das Restaurant Costa Smeralda betrieben, wo der Sohn auch seine Frau kennenlernte. Der studierte Politologe und Volkswirtschaftler kehrte dennoch in seine griechische Heimat zurück. 1997 siedelte sich Dimitri Antoniadis dann in der unteren Bergstraße mit dem Imbiss „Der Grieche“ in Eupen an. Die Familie kam ein Jahr später nach. Der Imbiss war ausgesprochen beliebt, doch fasste er einen Umzug ins Auge. „Sein Ziel war, den Marktplatz zu beleben. Als wir kamen, gab es nur eine einzige Terrasse hier“, erinnert sich Maria Antoniadou. Nach einer Kernsanierung eröffnete die Familie Ende Mai 2006 „Le Palais de la Mediterranée“, wo seitdem neben dem normalen Ausschankbetrieb eine südeuropäische Küche angeboten wurde. Im Service war Dimitri Antoniadis mit seiner ruhigen und lustigen Art das Gesicht des Hauses. Seine Frau stand am Herd und kümmerte sich um den Haushalt mit den drei Kindern. Vorläufig geht der Betrieb normal weiter. (hegen)

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