Au Cheval Blanc ist nicht das einzige Restaurant, das sich nach den schwierigen Monaten der Pandemie mit diesem Problem konfrontiert sieht. Viele Horeca-Betriebe beklagen, dass sich kein Personal mehr finden lässt. Einige Restaurants und Cafés in der Region haben sich bereits dazu entschlossen, einen zusätzlichen Ruhetag pro Woche einzulegen, weil sie nicht genügend Mitarbeiter finden.
In Weismes kommt erschwerend hinzu, dass die Zahl der Corona-Infektionen in den letzten Wochen regelrecht explodiert ist und die Gemeinde in der Rangliste des Gesundheitsinstituts Sciensano der belgischen Gemeinden mit den meisten Corona-Fallzahlen ganz oben platziert ist. Dies hat zur Folge, dass Mitarbeiter wegen Quarantäne-Auflagen oder Erkrankungen nicht zur Verfügung stehen.
„Es gibt einen großen Personalmangel in unserem Bereich, nicht nur in unserer Region, sondern überall in Belgien“, erklärt Jean-Pierre Robert im Gespräch mit „La Meuse“. Eine Reihe Mitarbeiter hätten sich während der Covid-Krise beruflich neu orientiert und verschiedene Stellenanzeigen bisher nicht zum Erfolg geführt, so der erfahrene Gastronom. In der Eifel mache die Nähe zum Großherzogtum Luxemburg mit attraktiveren Löhnen und steuerlichen Vorteilen die Situation zudem nicht einfacher.
Das verbleibende Personal des Restaurants Au Cheval Blanc wird nun im zweiten Betrieb von Jean-Pierre Robert, dem Hôtel des Bains eingesetzt. „Es war keine leichte Entscheidung, aber im Moment erscheint es mir besser, mich auf ein Haus zu konzentrieren. Ich möchte lieber versuchen, ein gutes Team zu finden statt einen mittelmäßigen Service anzubieten“, so der Restaurateur.
Das Cheval Blanc laufe sehr gut und sei oft ausgebucht. „Die Schließung straft uns, unsere Mitarbeiter und auch unsere Kunden“, hofft Robert, dass sich bald eine Lösung finden lässt und er sein Restaurant wieder öffnen kann. (pf)