Gourmet Tipps & Tricks

Tipps zum Einstieg in die Grillsaison

An diesem Wochenende soll die Sonne über Ostbelgien scheinen. Für viele Genießer  ist dies eine der ersten Gelegenheiten, nach dem Winter den Grill zu nutzen. Sebastian Radermacher ist Geschäftsführer von „Radermacher im Türmchen“ in Kettenis. Er vertreibt dort neben diversen Gartengeräten auch Grillgeräte. Was sind seine Tipps vor dem Comeback am Grill und die bevorstehende Grillaison?

Zunächst die Glaubensfrage: Holzkohle-, Gas- oder Elektrogrill?

Das ist eine gute Frage, die glaube ich keiner so richtig beantworten kann. Denn schließlich ist alles eine Frage des Geschmacks und der Zeit, die einen großen Faktor in der Grillwelt spielt. Holzkohle ist für viele sehr gemütlich, Man(n) kann sich beim Entzünden der Kohle „gemütlich eins trinken“ und mit Freunden ein wenig am Grill philosophieren. Beim Gas- und Elektrogrill geht es schneller und kurze Zeit später wird bereits das Grillgut draufgelegt. Aber wie gesagt: Es macht jeder nach seinem Belieben.

Was eignet sich für wen am besten?

Der Kohlegrill ist der Grill, der am meisten verkauft wird, aber am wenigsten genutzt wird im Verhältnis zum Gasgrill. Der typische Kohlegriller ist eher die gemütliche Person, die sich die Zeit zum Grillen nimmt. Der Gasgrill ist eher die schnellere und sauberste Lösung. Man kommt rein, macht den Grill an und in der Zeit, in der man sich die Utensilien und das Grillgut zusammensucht, ist der Grill schon auf Temperatur. Man hat also nichts mehr damit zu sehen, ob der Wind günstig steht, ob noch genug Anzündblöckchen vorhanden sind und diverse andere Fragen, die man sich stellen muss, bevor man auf Kohle grillt. Beim Gasgrill brauche ich logischerweise nur immer aufs Gas zu achten und fertig. Am einfachsten ist man da natürlich mit Strom.

Sebastian Radermacher Foto: GE-Archic

Sebastian Radermacher Foto: GE-Archiv

Warum geben meist die Frauen in der Küche den Ton an  und sind die Männer die Chefs am Grill?

Die Frage ist ganz einfach zu beantworten (lachend). Es ist im Mann drin, die Gene des männlichen Geschlechts spielen da eine große Rolle, der Urtrieb sozusagen. Wer kennt es nicht? Der Urmensch hat Hunger, er geht auf die Jagd und muss danach das Feuer entzünden und es behüten, damit es nicht ausgeht. Er ist der stolzeste und größte, wenn er danach seiner Familie oder seinen Freunden das fertige Grillgut präsentieren kann. Und natürlich ist es auch schützend der Partnerin oder dem Partner gegenüber, so nach dem Motto: Schatz lass‘ nur, ich behüte die Flammen.

Wie mache ich den Grill fit für die neue Saison?

Als erstes sollte man schauen: Sind noch alle Schrauben und Befestigungen fest? Man darf den Sicherheitsaspekt beim Grillen  nicht vergessen, denn jedes Jahr passieren schlimme Unfälle. Danach sollte man alles mal gründlich reinigen und die Vorräte checken. Und dann kann es auch schon losgehen. Die rostigen Stellen sollte man einfach mal mit etwas Rauem reinigen und dann mit etwas Speiseöl abtupfen. Das hilft meist schon.

Gibt es neue Trends?

Nein, eigentlich nicht. Was jetzt aber stark im Kommen ist, ist der Beefer. Das ist ein Grillgerät auf Gas, das extrem hohe Temperaturen auf kleinem Raum entwickelt. Ideal um Steaks  schön saftig zu grillen.

Fisch zu grillen, ist nicht kompliziert: Er kann im Ganzen mit Kräutern wie Rosmarin oder Thymian auf den Rost gelegt werden. Foto: Markus Scholz

Fisch zu grillen, ist nicht kompliziert: Er kann im Ganzen mit Kräutern wie Rosmarin oder Thymian auf den Rost gelegt werden. Foto: Markus Scholz

Worauf sollte man beim Grillfleisch achten?

Als regionaler Geschäftsmann rate ich natürlich jedem, dass man sich bei den regionalen Metzgereien beraten lässt. Denn wir haben in unserer Region sehr gute Fleischer, die ihr Handwerk bestens beherrschen und auch die Kunden bestens beraten können in Sachen Grillfleisch. Das Grillfleisch sollte auf jeden Fall nicht zu dünn geschnitten sein, dann kann es nämlich sein, dass es schnell trocken wird und folglich ungenießbar schmeckt.

Welche Fehler kann man beim Grillen machen?

Beim Grillen können viele Fehler passieren. Es fängt zum Beispiel schon beim Anmachen der Kohle an. Man sollte warten, bis die Kohle richtig Rotglut hat und bis auch der letzte Rest vom Anzünder verbrannt ist, bevor ich das Fleisch auflege. Dann sollte man das Fleisch nicht zu oft wenden, lieber mit weniger Temperatur arbeiten und es schön langsam an den Garpunkt bringen. Das ist besser als es zu heiß draufschmeißen. Dann ist die Außenhaut komplett schwarz und innendrin ist es noch roh. Wichtig ist auch, den Grill zu  reinigen, solange der Rost noch warm ist. So gehen der Dreck und das Fett besser ab.

Welche Tipps und Tricks können Sie Anfängern mit auf den Weg geben?

Der beste Trick ist einfach mal probieren, neue Sachen auszuprobieren. Damit meine ich nicht nur die handelsüblichen Grillwürste grillen, sondern auch ruhig mal was Ausgefallenes machen. Wie zum Beispiel Scampiburger oder gegrillte Bananen oder Ananas. Das hört sich zwar kompliziert an, ist es aber nicht. Auch ein guter Tipp ist es, nicht immer die preisgünstigste Kohle zu nehmen, die ist nämlich oft zu groß und zündet nicht richtig, weil sie noch zu feucht ist.

Haben Sie ein Lieblingsgrillgericht jenseits der üblichen Zubereitungen? Wie funktioniert es?

Mein Lieblingsgericht sind die Scampiburger mit Melone. Dazu nimmt man Scampi, schneidet sie ganz klein und mischt sie mit Schweinehackfleisch. Das Ganze formt man zu kleinen Burgern und dann rauf auf den Grill, dann kurz scharf anbraten und anschließend auf der Seite etwas garen lassen. Dann nimmt man eine Wassermelone, schneidet sie in dünne Scheiben und grillt sie kurz an, etwas Meersalz drüber und dann habe ich die perfekte Vorspeise. Viel Spaß beim Angrillen. (hegen)

Das könnte Sie auch interessieren