Gourmet Tipps & Tricks

Ohne Backen, Ofen oder Blech: Ein Riesen-Cookie aus der Pfanne

Außen knusprig, innen weich und herrlich schokoladig: Unter dem typisch amerikanischen Chocolate Chip Cookie kann sich fast jeder etwas vorstellen. Deutlich unbekannter ist sein großer Bruder. Er heißt Skillet Cookie und ist so riesig, dass er in kaum eine Keksdose passt.

«Was den Teig angeht, gibt es keine Unterschiede zwischen klassischen Cookies und dem Skillet Cookie – nur die Art der Zubereitung ist anders», erklärt die Food-Bloggerin Gabriele Frankemölle (www.usa-kulinarisch.de).

Denn: Der Riesenkeks kommt nicht vom Blech, sondern aus der Pfanne. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, den Teig auszubacken: im Ofen, auf dem Grill oder Herd. «Cookies aus der Pfanne sind eine gute Idee für alle, die keinen Ofen haben – und damit auch toll für den Camping-Urlaub», sagt die französische Kochbuchautorin Sabrina Fauda-Rôle.

Ein großer Skillet Cookie mit Schokodrops in der Pfanne und zwei Mini Cookies – köstlich mit Vanilleeis. Foto: gfra/usa-kulinarisch.de/dpa-tmn

Zutaten werden oft direkt in der Pfanne verrührt

Der Pfannen-Cookie ist fix zubereitet, auch weil das Formen der einzelnen Kekse wegfällt. Bei einigen Rezepten werden die Zutaten sogar direkt in der Pfanne verrührt, wobei ein einfacher Holzlöffel ausreicht. «Cookies aus der Pfanne sind perfekt für Leute, die nicht so gut darin sind, aufwendige Desserts zu zaubern», findet die Konditormeisterin Maren Thobaben (www.mrs-t.de). «Mit einem Pfannencookie hat man direkt ein bisschen Show auf dem Tisch.»

Nicht nur die Optik, sondern auch in der Konsistenz ist der Skillet Cookie ein wenig anders. Insgesamt ist er weicher. Beim Backen wird der Boden knusprig, während die Oberfläche weich und etwas zäh bleibt – schön «chewy», wie es in Amerika heißt.

Das wichtigste Utensil für einen Skillet Cookie ist die passende Pfanne. Wird der Keks doch im Ofen oder auf dem Grill gebacken, kommt nicht jede Pfanne dafür in Frage. «Teflonpfannen sind in diesem Fall nicht wirklich geeignet. Von Pfannen mit Plastikgriffen sollte man ebenfalls die Finger lassen», sagt Thobaben.

Ideal ist eine Pfanne mit dickem Boden und Deckel

Besser sind gusseiserne Pfannen. Bevorzugt man die Zubereitung auf dem Herd, braucht man eine Pfanne mit Deckel. «Gut ist, wenn diese einen dicken Boden hat, damit sich die Hitze sanft verteilen kann und die Unterseite des Kekses nicht anbrennt», rät Fauda-Rôle.

Ist die richtige Pfanne griffbereit, fehlt nur noch ein gutes Rezept. Das zu finden ist nicht schwer, denn jedes klassische Cookie-Rezept lässt sich auch in der Pfanne zubereiten. Will man den Keks im Ofen backen, sollte man etwas mehr Zeit einplanen als bei klassischen Cookies. Die meisten Rezepte empfehlen eine Backzeit von 25 bis 30 Minuten. Dabei sollte die Pfanne leicht eingefettet werden, damit sich die Cookies nach dem Backen ablösen lassen.

Die Expertinnen raten dazu, ein Grundrezept zu suchen und dieses nach Belieben zu verfeinern. Wer es klassisch mag, ergänzt den Teig um Schokodrops, Trockenfrüchte oder Nüsse. Ist das nicht nussig genug, kann man zur Erdnussbutter aus dem Glas oder dem Nussmus greifen. «Salzstangenreste oder zerstoßene Cracker geben eine salzige Note und einen tollen Crunch», findet Thobaben.

Mit Marshmallows oder Puffreis werden Cookies bunt

Einen ähnlichen Effekt hat eine Prise grobes Meersalz. Wer Früchte liebt, karamellisiert Apfel- oder Birnenspalten oder gibt kurz vor Ende der Backzeit eine Handvoll Himbeeren auf den Keks. Und für Kinder sind «bunte» Cookies mit Schokolinsen, Puffreis oder Mini-Marshmallows der Renner.

Beim Verfeinern gilt als Regel: Die Zutaten sollten nicht zu tief in den Teig gedrückt werden, da sie sonst am Pfannenboden anbrennen. Noch besser wird der Riesenkeks durch Toppings: «Vanilleeis passt super, gerade wenn der Cookie noch leicht warm ist», so Frankemölle.

Auch Soßen, egal ob auf Basis von Früchten, Schokolade oder Salz-Karamell, runden den Keks gut ab. «Die amerikanische Küche ist für ihre Üppigkeit bekannt – da wird der Keks gleich mit allem gleichzeitig getoppt», so Frankemölle. Sie rät dazu, den Keks nicht zu überladen, sondern sich auf ein oder zwei Toppings zu beschränken.

Leicht warmer Cookie hat intensiveren Geschmack

Anders als klassische Cookies eignet sich der Skillet Cookie nicht so gut für die Keksdose – nicht nur wegen seiner Größe. «Wenn der Keks noch leicht warm ist, schmecken die Aromen viel intensiver. Daher lohnt es sich, ihn für den direkten Verzehr zu backen», so Thobaben.

Wer ihn dennoch aufbewahren will, kann ihn bei Zimmertemperatur oder im Kühlschrank lagern und vor dem Servieren leicht erwärmen.

Auch eine von Fauda-Rôles liebsten Kreationen schmeckt frisch am allerbesten: der Hafer-Orangen-Cookie mit Frischkäse. «Ich wollte dem Keks eine cremige und säuerliche Note geben, die an Käsekuchen erinnert», beschreibt die Kochbuchautorin.

So gelingen Hafer-Orangen-Cookies mit Frischkäse

Für den Cookie vermengt sie 70 Gramm Mehl, 100 Gramm Haferflocken und einen Teelöffel Backpulver mit etwas Zimt und Zucker. Währenddessen lässt sie 50 Gramm gesalzene Butter bei niedriger Temperatur in der Pfanne schmelzen. Die Pfanne, die sie nutzt, hat einen Durchmesser von 25 Zentimetern. Dann nimmt sie diese vom Herd und gibt ein Ei, 50 Gramm Frischkäse sowie Saft und Abrieb einer halben Orange dazu.

Zurück auf dem Herd wird bei niedriger Hitze die Mehlmischung untergerührt. Nun wird der Keks für zehn Minuten ohne Deckel gebacken. Anschließend verteilt Fauda-Rôle weitere 50 Gramm Frischkäse auf dem Keks und backt ihn mit aufgesetztem Deckel weitere fünf Minuten. Zuletzt kühlt der Keks 15 Minuten bei geschlossenem Deckel ab, ehe er mit einigen Orangenzesten dekoriert wird. «Ein perfektes Dessert für sechs Personen», so Fauda-Rôle. (dpa/Foto: Akiko Ida/Jan Thorbecke Verlag/dpa-tmn

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