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Mahlzeit (17/Zum Stiefel): Mehr Restaurant als Café

Das Café „Zum Stiefel“ hat in Eupen eine lange Tradition. 28 Jahre  leitete László Pintér den Betrieb, von 1974 bis 2002. Der gebürtige Ungar führte das Café vor allem als „letzte Wirtschaft vor dem Venn“ und kümmerte sich nebenbei auch um das leibliche Wohl seiner Gäste. Die Käseberge auf den Spaghettis sind genauso unvergessen wie die vorzügliche, aber knoblauchlastige Sauce an den Froschschenkeln.

Anschließend wechselten am Waldesrand an der Malmedyer Straße häufiger die Pächter, doch seit einigen Jahren gibt es wieder Konstanz hinter der Theke und in der Küche, was dem Ruf des „Stiefels“ gut tut. Die aktuellen Mieter betreiben das Haus als „Café, Bistro und Resto“ und haben es  geschafft, die Gaststätte wieder zum beliebten Treffpunkt zu machen. Während der Schwerpunkt früher der Kneipenbetrieb war, ist inzwischen das Essen verstärkt in den Mittelpunkt gerückt und der „Stiefel“ vor allem als Speiselokal in den Köpfen der hiesigen Kundschaft verankert.

Die Karte ist ausgesprochen umangreich und bietet (nicht nur zur Stärkung nach einer Vennwanderung) vor allem Klassiker der belgischen Küche. Hinzu kommen noch eine Reihe von  Tagesempfehlungen für zum Teil kleines Geld. Ein Rindercarpaccio (13,50 Euro), verschiedene Krokettenvarationen (6,50 bis 14 Euro) oder Scampis (6 oder 9 Stück/13 bis 17 Euro) werden als Vorspeise vorgeschlagen. Und dann hat der Kunde die Qual der Wahl. Für den kleinen Hunger empfiehlt sich ein Omelette, eine „Croque“-Zubereitung, ein Salat  oder eines der Nudelgerichte, die sich sowohl in kleiner als auch in großer Version bestellen lassen.

Ein Blick auf die aktuellen Tagesempfehlungen.

Ein Blick auf die aktuellen Tagesempfehlungen.

Einen guten Ruf hat sich das Haus für seine Fleischzubereitungen erworben. So gilt das Tagliatelle de Boeuf (19,50 Euro) als Spezialität. Entgegen den üblichen Gewohnheiten in der Region muss man die Beilagen zum Teil noch  hinzubestellen. So kostet jede der sechs warmen Sauce zwei Euro, Fritten werden mit 1,50 Euro in Rechnung gestellt, insofern sie nicht im Preis enthalten sind. Wir optierten bei unserem Besuch für ein T-Bone-Steak (350 Gramm), das von der Fleischqualität her völlig in Ordnung war, dessen Garstufe aber ein wenig weiter fortgeschritten als gewünscht war. Dies war wahrscheinlich dem Druck in der Küche geschuldet, da zum einen der Speiseraum nahezu vollständig besetzt war und auch im Nebenzimmer mehrere Familien an einem großen Tisch Platz genommen hatten. Und übrigens: Wer lediglich auf der Suche nach einem Pfannekuchen oder einer Waffel ist, wird hier auch fündig.

Die Weinauswahl ist sehr überschauber. Neben den Hausweinen (3,50 Euro das Glas,  14 Euro der halbe Liter) gibt es nur fünf Positionen zur Auswahl (22 bis 29 Euro). Hier könnte der Keller ein wenig aufgerüstet werden, damit er mit dem Speiseangebot des Hauses auf Augenhöhe ist. Biertrinker haben mehrere Gerstensäfte frisch vom Fass zur Auswahl.

Fazit: Familientaugliches Restaurant, das eine bodstenständige Küche und jede Menge Auswahl bietet. Das Ambiente ist schlicht und einfach, der Service freundlich und bemüht. (hegen)

Café „Zum Stiefel“ – Malmedyer Straße 152 – 4700 Eupen

087/78.88.90 – 0494/69.59.25

Ruhetage: Montag und Dienstag – info@zumstiefel.com

Öffnungszeiten im Sommer: von Mittwoch bis Sonntag ab 11.30 Uhr (Küche bis 21 Uhr geöffnet)

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