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Kater an Karneval: Was dagegen hilft und was nicht

Der Schädel brummt, man fühlt sich matt, und der Gaumen brennt vor Trockenheit: Wer abends viel Alkohol trinkt, muss morgens mit einem Kater rechnen – so wie viele Jecken zum anstehenden Karneval. Gut, dass fast jeder ein paar Tipps gegen Kater kennt. Doch nicht jeder Ratschlag hilft.

1) Vor der Feier einen Esslöffel Öl schlucken.
Kann helfen. Es sei möglich, dass durch den Ölfilm etwas weniger Alkohol ins Blut gelangt, erklärt Internist Ivo Grebe. Der Mediziner sagt das bewusst zurückhaltend. „Es fehlt der wissenschaftliche Beweis.“ Sein Resümee: Schaden könne es nicht. Es sei sogar eher gut.

2) Nach der Feier vor dem Schlafengehen viel Wasser trinken.
Hilft. Mineralwasser versorgt den Körper mit Flüssigkeit. Und es hilft dabei, das Magen-Darm-System gewissermaßen zu spülen. Denn von dort gelangt der Alkohol in die Blutbahn. Zwar wird der Alkohol im Blut so auch nicht schneller abgebaut, aber immerhin kommt weniger neuer Alkohol ins Blut. Auch nach dem Aufwachen sollte man weiter genügend Wasser trinken. Saft ist nicht zu empfehlen. Grebe: „Der könnte die Magenschleimhaut weiter reizen.“

3) Vor der durchzechten Nacht eine „gute Grundlage“ durch gehaltvolles Essen schaffen.
Hilft bedingt, sagt der Psychiater und Suchtexperte Darius Chahmoradi Tabatabai. Bei Nüchternheit habe der Magen ja nichts anderes zu tun als Flüssigkeiten schnell zu resorbieren, beim Essen verzögere und „verteile“ es sich besser. „Wenn ich aber Unmengen Alkohol in mich hineinschütte, hilft Essen auch nicht mehr.“

4) Ein Bier am Morgen vertreibt den Kater.
Scheint zu helfen. Hilft aber nicht wirklich. „Es gibt einen kurzfristigen Kick“, sagt Grebe. Das Katergefühl verschwindet für kurze Zeit. Doch es kommt wieder. „Sonst müsste man ja immer weiter trinken“, sagt der Mediziner. Darius Chahmoradi Tabatabai ist noch pessimistischer: „Bier hilft gar nichts“, sagt er.

5) Eine Kopfschmerz-Tablette einwerfen.
Hilft in der Regel. Entscheidend sei, dass der Wirkstoff Acetylsalicylsäure enthalten ist. Dieser bekämpft laut Grebe die Symptome des Katers wie Kopfschmerzen und das Gefühl körperlicher Abgeschlagenheit. „Wenn man sie aus ärztlicher Sicht einnehmen darf, spricht nichts dagegen“, sagt er. Er rät dazu, zu Brausetabletten zu greifen, die man in Wasser auflöst. Die seien besser verträglich und wirken auch schneller. Zu Paracetamol sollten Verkaterte dagegen besser nicht greifen. Es wird nämlich in der Leber über das gleiche Enzym abgebaut wie Alkohol, so dass man das Organ doppelt belasten würde.

6) Rollmops essen.
Wahrscheinlich der Kater-Tipp schlechthin. Grebe hält davon aber wenig. Allerdings rät er, nach dem Aufstehen etwas zu essen – auch wenn man eher wenig Appetit hat. „So bekommt der Magen etwas zu tun.“ Wer dann Rollmops essen mag, könne das gerne tun, sagt Grebe. „Das dürften allerdings die wenigsten sein“, schätzt er. Darius Chahmoradi Tabatabai würde auf Salziges setzen: „Alkohol bewirkt im Körper eine erhöhte Wasserausscheidung. Dabei gehen auch Blutsalze verloren.“ Salzige Lebensmittel helfen, den Haushalt schneller wieder aufzufüllen. Ihm zufolge reicht dafür aber eigentlich die normale Ernährung. „Salzstangen kommen ins Spiel, wenn der Magen noch gereizt ist.“ Auch ein Durstgefühl sei ganz natürlich, weil der Körper Wasser verloren hat. (dpa/Titelfoto: Foto: Kai Remmers)

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