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Bäckerei Schaus ist neuer Produzent bei „Made in Ostbelgien“

Frischer Wind beim Label „Made in Ostbelgien“: Mit der Bäckerei Schaus aus Recht ist ein neuer Produzent an Bord gegangen. Erst vor drei Jahren hat Nathalie Schaus gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Kim Champart den Betrieb ihrer Eltern übernommen. Als Quereinsteiger haben sie es geschafft, dem 1885 gegründeten Traditionsbetrieb ein neues Gesicht zu geben.

Brot, Backwaren und Fladen – all das war ganz weit weg als Nathalie Schaus und ihr Lebensgefährte Kim Champart 2012 ihre mehrjährige Weltreise starteten. Exotische Länder wie Indien, Südostasien, Australien und Neuseeland lockten das junge Paar stattdessen – die Heimat in Ostbelgien rückte hingegen in weite Ferne. Und eine Übernahme des Backbetriebs von Nathalies Eltern stand schon mal gar nicht zur Debatte. Kim hatte als gelernter Heizungsinstallateur andere Pläne und Nathalie hatte seit frühester Kinderheit erfahren, wie unflexibel die Arbeitszeiten in einem Backbetrieb sind.

Zurück zu den Ursprungswurzeln

Ihre Meinung änderten sie zunächst auch nicht, als Nathalies Vater die beiden Globetrotter in Asien besuchte. Er bat sie, zurückzukehren und die vierte Generation der Bäckerei Schaus zu sichern. Aber nach unzähligen Gesprächen ließ sie der Gedanke, die Bäckerei zu übernehmen, dann doch nicht mehr los. So kehrten Nathalie und Kim schneller als geplant in ihre Heimat zurück und stiegen 2017 mit einer Menge neuer Ideen in den Familienbetrieb ein. Ihre Vision: zurück zu den Ursprungswurzeln der Bäckerei.

Gesagt, getan. Entstanden ist eine vollkommen „neue“ Bäckerei, die sich insbesondere durch Nachhaltigkeit, familienfreundlichere Arbeitszeiten, alte Herstellungsprozesse und Traditionsrezepte auszeichnet. Bereits die Einrichtung der Backstube verrät: Hier trifft Vergangenheit auf Gegenwart. Neben modernen Gerätschaften finden sich an einigen Ecken immer noch Relikte aus längst vergessen Zeiten, zum Beispiel ein alter Knettisch und ein alter Gärschrank. Nach dem Motto „back to the roots“ wurden zudem die alten Original-Rezepte der Familie Schaus-Schmitz aus dem Jahr 1885 wieder aus der Schublade hervorgeholt. Der Fokus liegt seitdem auf Graubrot und Patisserie. Aber nicht nur zeitlose „Klassiker“ finden sich im Sortiment der Bäckerei Schaus. Denn auch die Welt der Backwaren hat sich weiterentwickelt und bietet heute viel mehr Spielraum für neue schmackhafte Kreationen als noch im Gründungsjahr. So entstanden verschiedene Spezialbrote, die unter anderem mit Backexperten wie Benjamin Ramakers von Baraque Michel in Jalhay entstanden sind. Allen Broten gemeinsam ist, dass sie handgemacht sind und ohne Hefe oder sonstige Triebmittel hergestellt werden. Lediglich Sauerteig, Wasser, Salz und Mehl sind die Kernzutaten. Zu den Traditionsbroten gehören ohne Frage das Vollkorndinkelbrot sowie das hundertprozentige Roggenbrot. Für ausgefallenere Sorten wie das indische Naanbrot sowie Brot mit Kurkuma lassen sich die beiden Jungunternehmer gerne von ihrer Reise rund um den Globus inspirieren.

Mit der vierten Generation ist auch das Thema Nachhaltigkeit ein fester Bestandteil der Firmenphilosophie geworden. Die Eigentümer setzen sich aktiv gegen Lebensmittelverschwendung ein und arbeiten daher viel auf Bestellung. Dieses Konzept bewährt sich doppelt in der aktuellen Krisenzeit. Darüber hinaus ist die Bäckerei auch auf der App „Too Good to go“ zu finden und Teil von Foodsharing Ostbelgien, beides Maßnahmen, um der Lebensmittelverschwendung aktiv entgegenzuwirken.

28 Lebensmittelerzeuger haben sich seit der Einführung 2013 der Marke „Made in Ostbelgien“ angeschlossen. (red/Foto: Made in Ostbelgien)

Alle Produzenten und Verkaufsstellen sind hier einsehbar: www.madeinostbelgien.be

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