Gourmet Tipps & Tricks

Rund, eckig oder in Herzform – So gelingt die perfekte Waffel

Ob süß oder herzhaft – runde, eckige oder aus mehreren Herzen bestehende Waffeln sind immer ein Genuss. Der Teig dafür lässt sich unkompliziert zubereiten – und: es geht schnell. Die Grundzutaten für den Teig sind Fett, Eier, Zucker und Mehl. Wobei beim Stichwort Fett viele vor der Frage stehen: Butter oder Margarine? «Das ist eine reine Geschmackssache, es geht beides», sagt Gerhard Schenk. Der Augsburger Konditormeister ist Präsident des Deutschen Konditorenbundes.

Nicht so gut geeignet sind Halbfett-Margarine oder Halbfett-Butter: Durch deren höheren Wasseranteil droht der Teig zu weich zu werden. «Das kann dazu führen, dass die Waffeln einfallen oder nicht richtig durchbacken beziehungsweise klitschig werden», erklärt Jens Behrend von der Dr. Oetker-Versuchsküche. Butter oder Margarine können für den Teig erst in einem kleinen Topf auf dem Herd geschmolzen werden – «ein Muss ist das aber nicht», betont die Backbuchautorin Angelika Ilies. In jedem Fall muss das Fett weich sein.

Die Mandel-Waffeln mit Puderzucker und Konfitüre sind in nur 40 Minuten zubereitet. Foto: Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG/dpa-tmn

Butter oder Margarine werden für einen Waffelteig oft schaumig gerührt. Mit den dabei eingeschlagenen Luftbläschen wird der Teig schön locker. «Mit zerlassenem Fett gelingt dieses Aufschlagen nicht», so Behrend. Für unwiderstehlich schmeckende Waffeln ist es dagegen egal, welche Mehlsorte verwendet wird. «Gut geeignet ist Weizenmehl der Type 405», bemerkt Ilies. Aber auch Dinkelmehl ist eine gute Wahl.

In das Mehl kann sowohl Backpulver als auch Weinstein-Backpulver gesiebt werden. Wichtig zu wissen: «Reines Weinstein-Pulver enthält kein Triebmittel. Es ist, damit ein Backtrieb einsetzen kann, auf beispielsweise Natron angewiesen», erklärt Behrend. Sein Rezept für Buttermilch-Waffeln: 125 Gramm weiche Butter oder Margarine geschmeidig rühren, nach und nach 50 Gramm Zucker, ein Päckchen Vanillin-Zucker und eine Prise Salz dazugeben, bis eine gebundene Masse entstanden ist. Dann vier Eier (Größe M) hinzufügen, wobei jedes Ei etwa eine halbe Minute untergerührt werden sollte. Nun 250 Gramm Weizenmehl mit einem gestrichenen Teelöffel Backpulver mischen und abwechselnd mit insgesamt 250 Milliliter Buttermilch unterrühren. Das Waffeleisen vorheizen, fetten, den Teig in nicht zu großen Portionen ins Waffeleisen füllen und die Waffeln goldbraun backen.

Was in den Teig für süße Waffeln unbedingt hineingehört: Zucker. Egal, ob die fein- oder die grobkörnige Variante: «Der Zucker sorgt dafür, dass die Waffeln schön knusprig werden», erklärt Schenk. Eine Alternative kann auch Puderzucker sein, der sich schneller im Teig auflöst, wie Behrend sagt.

«Luftigere Waffeln gelingen, wenn für den Teig die Eier getrennt werden», bemerkt Ilies. Das heißt, das Eigelb wird mit den anderen Grundzutaten zu einem Teig verrührt. In diesen Teig wird ganz zum Schluss das zu steifem Schnee geschlagene Eiweiß untergehoben. Wer lieber dickere Waffeln backen möchte, sollte auf das Waffeleisen achten. Mit geringer Eisen-Tiefe gibt es nur dünnere Waffeln. Mehr Teig einzufüllen führt meistens nur dazu, dass der Teig beim Backen an der Seite herausläuft.

Manch einer schwört darauf, das Waffeleisen vor dem Backen mit einer Speckschwarte einzureiben. Ilies findet dies «altmodisch». Besser ist es, das Eisen mithilfe eines Backpinsels dünn mit Pflanzenöl einzufetten, damit die fertiggebackene Waffel später problemlos aus dem Eisen herausgenommen werden kann. «Mit einem Pinsel kommt man auch tatsächlich in alle Ecken des Eisens, was mit einer Speckschwarte eher schwierig ist», so Ilies.

Ein Rezept von Ilies für eine herzhafte Variante – Frühlingszwiebel-Waffeln: Zwei Esslöffel geröstete Sesamsamen mit je vier Esslöffel Sojasauce und Zitronensaft, einem Esslöffel Sesamöl und drei Esslöffeln Wasser verrühren. Vier Frühlingszwiebeln putzen und waschen, weiße Teile quer in dünne Scheiben schneiden und unter den Sesam Dip rühren. Die grünen Frühlingszwiebel-Teile in vier Zentimeter lange Stücke und diese längs in schmale Streifen schneiden. Nun 250 Gramm Mehl mit zwei Teelöffeln Puderzucker, einem Teelöffel Salz und einem halben Teelöffel Pfeffer mischen. Dies mit einem Esslöffel Sesamöl und 360 Milliliter lauwarmen Wasser zu einem glatten Teig verrühren.

Es muss nicht immer eine süße Waffel sein. Eine herzhafte Variante wird mit Frühlingszwiebeln und Sojasoße zubereitet. Foto: Julia Schmidt Fotografie/Gräfe und Unzer/dpa-tmn

Jetzt ein Waffeleisen fetten und auf mittlerer Stufe aufheizen. Ein Viertel des Frühlingszwiebelgrüns darauf verteilen und mit einem Viertel des Teigs bedecken. Das Waffeleisen schließen und den Teig in etwa vier Minuten zu einer hellbraunen Waffel backen. Die fertige Waffel herausheben und auf ein Kuchengitter setzen. Aus dem restlichen Teig drei weitere Waffeln backen. «Nach Belieben mit etwas Sesam Dip beträufeln, den Rest vom Dip separat dazu servieren», so Ilies.

Generell gilt: Waffeln sollten nach dem Backen nicht übereinander gestapelt auf dem Kuchenrost abkühlen. «Dadurch werden sie zu weich», erklärt Schenk. Besser ist es, sie nebeneinander zu legen. Wenn von den abgekühlten Waffeln noch etwas übrig bleibt, können sie in Gefrierbeuteln verpackt sehr gut eingefroren werden. «Nach dem Auftauen können die Waffeln im Backenofen auf einem Blech mit Backpapier bei etwa 180 Grad rund fünf Minuten aufgebacken werden», sagt Behrend. Das Aufbacken gelingt auch im Toaster, sofern die Waffeln dort hineinpassen. Und: Sie schmecken wie frisch gebacken. Keine gute Alternative ist die Mikrowelle: Sie erhitzt die Waffeln zwar, sie werden aber nicht knusprig. (dpa/Foto: Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG/dpa-tmn)

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